Live-Stream von Stadtratssitzung muss nutzerfreundlich sein

Die seit September angebotene Liveübertragung der Stadtratssitzungen findet bisher nur ein verhaltenes Echo bei den Drednern. Die etwa 250 bis 500 Besucher pro Sitzung würden im  Durchschnitt sechs Minuten auf dem Angebot bleiben, teilte Rathaus-Sprecher Kai Schulz auf Anfrage mit. Nur noch vier Stadträte würden von ihrem Recht Gebrauch machen, bei Reden nicht übertragen zu werden. Beim Start des Live-Streams war noch fast die gesamte CDU-Fraktion gegen die Übertragung.

Liveübertragungen von Stadtratssitzungen gehören inzwischen in vielen deutschen Kommunen zum Alltag. Sender mit städtischer Beteiligung, Offene Kanäle oder Dienstleister werden genutzt, um die Übertragung aufzunehmen und zu streamen. In Erfurt, wo seit zwei Jahren die Stadtratssitzungen gestreamt werden, ist inzwischen auch ein Gebärdendolmetscher integriert. In Jena überträgt mit Jena TV der Sender, an dem unter anderem die Stadtwerke beteiligt sind. In Nordrhein-Westfalen werden Stadtratssitzungen in Wuppertal, Essen, Bottrop, Marburg und künftig auch in Solingen von einem Dienstleister übertragen. Gestern hatte Leipzig Premiere. Piraten und die Leipiger Internetzeitung l-iz.de waren hier die Initiatoren.

Entscheidend für das Live-Stream-Angebot, so Stefan Künkel von Plenum TV, ist die nutzerfreundliche Aufbereitung der Übertragung. Plenum TV ist spezialisiert auf das Live-Streaming von Stadtratssitzungen und vor allem in Nordrheim-Westfalen als Dienstleister unterwegs. Wenn dem Zuschauer keine Orientierung in der Tagesordnung und keine Information zu den Rednern geboten werde, so Künkel, würden sie schnell wieder abschalten. Auch die nachträgliche Nutzung der Aufzeichnung müsse anhand der Tagesordnung möglich sein. „Wer schaut sich schon 500 Minuten Stadtratssitzung an, wenn er sich nur für ein bestimmtes Thema interessiert. Mit Hilfe der Tagesordnung muss der Nutzer die gewollte Stelle in der Aufzeichnung ansteuern können“, weist Künkel auf Defizite bei den Übertragungen in Dresden hin. Ohne technischen Aufwand sei eine gute Qualität nicht zu liefern.

In Dresden sollen die Erfahrungen mit dem Live-Stream nach 10 Stadtratssitzungen ausgewertet werden. Die Kosten pro Übertragung lägen bei  800 Euro, so Schulz. Dienstleister ist Dresden Fernsehen.

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