Biologen der TU Dresden haben gemeinsam mit einem internationalen Forscherteam erstmals den genetischen Bauplan der Zuckerrübe entschlüsselt. Die Ergebnisse der Genom-Sequenzierung wurden jetzt in der renommierten internationalen Zeitschrift „Nature“ veröffentlicht. Neben einer ausgewählten Sorte sequenzierte die Forschergruppe vier weitere Zuchtlinien, eine Wildrübe als potenziellen Vorläufer sowie Spinat als nahen Verwandten der Zuckerrübe, erklärte heute Thomas Schmidt, Professor für Zell- und Molekularbiologie an der TU Dresden.
Rund 30 Prozent des weltweiten Zuckerbedarfs werden durch die Zuckerrübe gedeckt. Darüber hinaus ist sie eine wichtige Futterpflanze und hat eine wachsende Bedeutung für die Gewinnung von Bioethanol und Biogas. Umso wichtiger, so Schmidt, war daher die Sequenzierung des Genoms, das für die meisten anderen bedeutenden Nutzpflanzen bereits vorliegt.
Mit Hilfe der Forschungsergebnisse könnten nun Züchtungen deutlich schneller und effizienter erfolgen. Jetzt, wo die 27.421 Gene der Zuckerrübe identifiziert sind, können Eigenschaften wie Schädlingsresistenz, Trockentoleranz oder Zuckergehalt gezielt beeinflusst werden, erläutert der Molekularbiologe. In der Grundlagenforschung biete das Genom nun eine Referenz für die Pflanzengruppe der Nelkenartigen, zu der auch Kakteen oder fleischfressende Pflanzen gehören.
Die aktuelle Nature-Publikation unter dem Titel „The genome of sugar beet (Beta vulgaris) a recently domesticated crop“ ist das Ergebnis mehrerer Förderprojekte des Bundesministeriums für Bildung und Forschung im Rahmen der nationalen Förderinitiative „Plant2030“.
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