„Statt Goldbrand und Pfeffi lieber mit Gabi und Steffi“

Ausgerechnet jetzt. Ausgerechnet dann, wenn ich endlich mal feiern will. Und nicht nur ich. Ausgerechnet in diesem Moment kommt die Stadt mit einer Plakatkampagne gegen Alkoholmissbrauch. Und versteckt das Ganze hinter dem Spruch „Lustvoll lieben statt Kater kriegen“. Also statt Kater lieber lieben. Aber, aber: ist das jetzt der Aufruf zu zügellosem Sexleben? Da droht doch schon die nächste Sucht? Ist die Stadt dagegen gerüstet?

Ich würde ja gar nichts sagen, wenn nicht ausgerechnet zum Jahreswechsel die Sucht- und Drogenbeauftragte den mahnenden Zeigefinger heben würde. Das könnte man doch genauso gut am 7. Oktober machen. Mit dem Slogan „Statt Goldbrand und Pfeffi lieber mit Gabi und Steffi!“

Eine gewisse Scheinheiligkeit muss man dem Timing der Kampagne schon bescheinigen. Am 23. Dezember verkündet der Erste Bürgermeister Dirk Hilbert noch voller Stolz, dass 665.000 Tassen Glühwein auf dem Striezelmarkt ausgeschenkt wurden – von den anderen zehn Weihnachtsmärkten in der Stadt gabs keine Zahlen. Aber sagen wir mal – es waren insgesamt bestimmt eine Million. Am Tag danach startet die Plakatkampagne und die Sucht- und Drogenbeauftragte fordert dazu auf, „über die Menge des eigenen Alkoholkonsums nachzudenken“. Naja.

Und dann hätte ich da noch was, (um meinem Ruf als Lehrerkind gerecht zu werden). Bei der Aufzählung der verschiedenen alkoholischen Getränke wird in dem mahnenden Text auch der Wermuth, ich wiederhole Wermuth, benannt.

Hmmmm!?

Also Gothano wurde mal mit „h“ geschrieben, weil er aus Gotha kam. Und zuerst hieß er Gotha-Wermut, dann Gothano und später Gotano. Der Erfinder des alkoholischen Getränks Wermut, ich wiederhole Wermut, heißt (laut Wikipedia) Antonio Benedetto Carpano – kein „h“ in Sicht.

Wie auch immer: Ich wünsche allen von ganzem Herzen ein wunderschönes Silvester und ein GESUNDES NEUES JAHR.

(p.s. – hoffentlich hab ich jetzt keinen Schreibfehler im Text)

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