Die beliebtesten Vornamen für Neugeborene sind in Dresden seit Jahren unverändert. Bei den Mädchennamen ist es besonders drastisch. Dort liegen seit dem Jahr 2000 Marie und Sophie unangefochten an der Spitze, 2013 Marie auf Platz 1 vor Sophie. 1999 gab es nur eine winzige Abweichung – statt Marie war es Maria.
Wenig mehr Bewegung verzeichnete das Dresdner Standesamt bei den Jungen-Namen. Während Alexander seit 2006 immer auf Platz 1 oder 2 steht, ergänzten Emil, Paul und Anton die Hitliste der Vornamen auf den ersten beiden Plätzen. Diese Angaben ermittelte das Dresdner Standesamt aus den insgesamt 7628 Neugeborenen der Stadt. 2013 lag Alexander in der Gunst der Eltern vor Emil.
Damit weicht der Geschmack der Dresdner Eltern klar vom deutschlandweiten und sachsenweiten Trend ab. Hier waren 2013 die Namen Mia und Ben die eindeutigen Spitzenreiter. Da es in Deutschland keine amtliche Vornamens-Statistik gibt, stammen diese Angaben von Hobby-Namensforscher Knud Bielefeld. Er hat mit seinem Team 182.945 Geburtsmeldungen aus ganz Deutschland gesammelt und ausgewertet, „das sind ungefähr 27 Prozent aller 2013 geborenen Babys. Erhoben wurden die Daten von 447 verschiedenen Quellen. Dabei handelt es sich vor allem um Geburtskliniken. Auch die Meldungen einiger Standesämter und Geburtshäuser wurden berücksichtigt“, so Bielefeld auf seinem Portal beliebte-vornamen.de.
Für die Dresdner Neugeborenen konstatiert der Leiter des Standesamtes Frank Neubert heute sogar unter den beliebtesten 30 Vornamen kaum Veränderungen. „Es gibt weder spektakuläre Neueinsteiger und auch keine Abwahl von Vornamen“, meinte er. Allerdings verzeichneten die Standesbeamten mit den Bindestrich-Doppelnamen einen neuen Trend. Als Beispiele führte er Wilma-Helene, Rosa-Charlott oder Liesa-Marie für die Mädchen und Noah-Jakob, Dee-Jay oder Johann-Magnus für Jungen an.
Vor Jahrzehnten beliebte Namen wie Helmut, Herbert, Horst oder Volker kamen genauso wie Beate, Dagmar, Herta oder Irene nur noch ein mal im vergangenen Jahr vor.
Da 1024 Neugeborene mindestens ein Elternteil mit ausländischer Nationalität hatten – insgesamt kamen die Eltern aus 101 Ländern – gab es auch ungewöhnliche Vornamen nach Klang und Schreibweise. Michal, Michel, Orlando, Filou oder Moka, Marilou, Sonnhild und Pauliina mit zwei i bei finnischen Eltern.
Besonders außergewöhnliche Vornamen gibt es dennoch – erstmals mussten die Standesbeamten die Namen Holle und Wolke in die Geburtsurkunden schreiben. Nein, so Neubert, abgelehnt wurde nicht ein einziger von den Eltern gewünschter Vorname.
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