Die Stadtverwaltung prüft neue Orte für Eheschließungen in der Stadt. Im engeren Favoritenkreis sind das Palais im Großen Garten und der Ratssaal im Rathaus Weixdorf, erklärte heute der Zweite Bürgermeister Detlef Sittel bei der Vorstellung der Bilanz des Standesamtes für das vergangene Jahr. Wenn die Schlösserverwaltung die notwendigen Entscheidungen treffe, könnte es hier 2015 die ersten Trauungen geben. Für die Entscheidung gebe es zwei unumstößliche Kriterien – Toiletten und behindertengerechter Zugang. Geprüft und aus diesen Gründen verworfen habe man darum Varianten im Zwinger – den Wallpavillon und den Musikpavillon. Im Wallpavillon würde es im Sommer aufgrund der großen Fenster und fehlender Klimatisierung außerdem zu heiß sein.
Die sieben bestehenden Orte für Trauungen würden unterschiedlich genutzt. 86 Prozent der insgesamt 1936 Eheschließungen hätten in der Villa Weigang in der Goetheallee stattgefunden, sagte Standesamts-Chef Frank Neubert. In der Villa „bewegen wir uns an der Verschleißgrenze. Fußböden, Teppiche und Stühle werden enorm beansprucht“, fügte er hinzu. Seit der Wiedereröffnung nach der Sanierung 1994 hätten sich hier 30.000 Paare das Ja-Wort gegeben. Die Auslastung an den beliebten Sonnabend-Terminen lag 2013 bei 100 Prozent. Auch im Kulturrathaus sei keine Aufstockung an den Samstagen mehr möglich. Auch darum suche die Stadt nach weiteren attraktiven Orten für die Trauung. „Am Ende müssen die Hochzeitspaare und ihre Gäste die Angebote annehmen“, sagte Neubert. So wie in Schloß Schönfeld. Hier würde in diesem Jahr auf 25 und 2015 auf 40 Termine aufgestockt. Das im Erdgeschoss sanierte Schloß mit seinem Trauzimmer sei sehr beliebt bei den Hochzeitspaaren.
Der begehrteste Hochzeitsmonat war mit 275 Eheschließungen der August, Trauungsflaute herrschte dagegen im Januar mit nur 28 Feiern. Geheiratet haben im vergangenen Jahr Bürger aus 56 verschiedenen Staaten. Es sind 168 Ehen geschlossen worden, bei denen einer oder beide eine ausländische Nationalität hatten: 17 aus Russland, zehn aus der Ukraine, acht aus Polen, je sechs aus Großbritannien und Italien und je fünf aus Brasilien, Mexico, USA und Vietnam. Seltene Eheschließungen gab es mit Menschen aus Barbardos, El Salvator, Kanada, Peru und Turkmenistan.
In Dresden wurden im vergangenen Jahr 48 Lebenspartnerschaften begründet worden. Davon 18 mit Frauen und 30 mit Männern. Acht Lebenspartnerschaften sind mit ausländischen Staatsbürgern geschlossen worden.
Die Standesbeamten beurkundeten im vergangenen Jahr 5917 Sterbefälle, 327 mehr als im Vorjahr. Das sei in den letzten zehn Jahren der erste bedeutende Anstieg bei den Todesfällen. Eine besondere Aufgabe der Standesbeamten sei seit dem vergangenen Jahr die Beurkundung bei Fehlgeburten. Das entsprechende Gesetz sei im Mai in Kraft getreten und hätte sofort zu Reaktionen geführt. Von den 41 Anträgen konnten 27 beurkundet werden. Die betroffenen Eltern bekommen eine Urkunde mit einem amtlichen Siegel, wenn eine ärztliche Bestätigung vorliege. Wie lange Eltern unter solchen Schicksalsschlägen leiden, habe ihm ein Antrag für das Jahr 1979 gezeigt, meinte Neubert.
Das Standesamt Dresden hat rund 50 Beschäftigte. Eine klare Frauen-Dominanz gibt es bei den Trauungszeremonien: 25 Standesbeamtinnen und nur zwei Standesbeamte stellen den Paaren die entscheidende Frage. Männlicher Nachwuchs habe sich nicht beworben, so Neubert.
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