Der Staged Design Award geht an – Wassilij Grod aus Berlin. Gestern abend wurden die Preisträger auf der Bühne im Staged-Areal in Halle 2 der Messe room+style und fashion+style geehrt. Preisträger Grod hat sich Gedanken über die sparsame Verwendung von Bambus als Material für Möbel, beim Hausbau, für Dächer, Türen oder Verpackungen gemacht. Mit seiner Technik werden die Platten leichter und sind durch die schräg geschnittenen Bambusstücke und die dadurch größere Klebefläche sehr stabil. Die 11-köpfige international zusammengsetzte Jury fand dies sehr innovativ. Grod erhält neben der Auszeichnung einen Standplatz für die staged 2015 im Wert von 1500 Euro. „Natürlich kommen ich wieder“, sagt der Designer aus Berlin.

Der Zweite Preis ging an Martina Kleinova und ihre Edelstahllampen, auf Platz 3 setzte die Jury die Keramik-Hocker von Jan Brožek, wie Kleinova aus Usti nad Labem. Der Hocker mit den leicht zu reinigenden Keramikelementen als Sitzfläche ist mit seinen 80 Kilogramm gut für den öffentlichen Raum geeignet.

Der Publikumspreis ging an Anna Baronius. Sie hat einen aufklappbaren Ess-Schreibtisch entwickelt – für Wohnen und Arbeiten auf kleinem Raum. Drei Schubfächer, ein Kabelschacht und Beleuchtung sind integriert – zugeklappt ist es ein normaler Tisch. Jetzt sucht die junge Designerin, die in Dresden Produktdesign an der Hochschule für Technik und Wirtschaft studiert hat, einen Hersteller für ihr Produkt.

Überhaupt war Material das wichtige Thema im staged-Bereich der Messe. Experte Sascha Peters zeigte Teile seiner Materialbibliothek und informierte die Zuschauer in kurzen Vorträgen über ungewöhnliche Material-Entwicklungen – aufblasbares Metall oder ein aufgeschäumtes weiches und elastisches Material – Name: shock absorbing foam – das beim Aufprall hart wird.

45 der 80 eingereichten Exponate wurden für die Ausstellung auf der staged ausgesucht. Zehn Ausstellungsprodukte gehen jetzt auf eine Wanderausstellung, berichtet Projektleiterin Fiona Buncher. Geplante Stationen der Tour sind Usti nad Labem, Prag und Berlin.

Die Initiatoren der staged und des deutsch-tschechischen Designpreises, das Dresdner Designstudio Paulsberg, hatte Sessel aus Beton ausgestellt. Eine Schicht Beton, eine Schicht Karbontextil, und noch eine Schicht Beton. Und bequem. Die staged im kommenden Jahr soll noch ein Stück internationaler werden. Organisator und Paulsberg-Chef Lars Schmieder hat das bereits angekündigt. Neben Designern aus Tschechien sollen dann auch die Kreativen aus Polen hinzukommen. „Junge Designer haben zu wenig Möglichkeiten, ihre Produkte zu präsentieren“, begründet Schmieder sein Engagement.

Messechef Ulrich Finger zeigte sich froh über die attraktiven und abwechslungsreichen Angebote für das Publikum, die die Messen room+style und fashion+style zusammen mit der Künstlermesse an diesem Wochenende zeigten. Mehr als 11.000 Besucher seien Beleg für das gelungene Konzept. Bei manchen Ausstellern führte das große Interesse sogar zu einer „Ausverkauft-Situation“, heißt es in der Bilanz der Messegesellschaft. Susanne Mellenberger von der Kunstwerkstatt Stange aus Essen zeigt sich begeistert. „Wir sind sehr positiv überrascht und kommen im nächsten Jahr wieder“. Der Termin steht schon fest: 9. bis 11. Januar.

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