Nanokids oder Cool X. Richard Wagner oder die Schuchs. Otto Dix oder Naked Light. Die Museen der Stadt Dresden haben im vergangenen Jahr einen Besucherrekord verzeichnet und wollen 2014 mit neuen Ideen weiter wachsen. Insgesamt haben sich 180.000 Einheimische und Touristen die Ausstellungen und Exponate in den acht Standorten angeschaut, sagte Gisbert Porstmann, Direktor der Städtischen Galerie heute vor der Presse. Trotz angespannter Budgets und dünner Personaldecke sei es auch für 2014 gelungen, interessante Ausstellungen vorzubereiten, um bei den Besucherzahlen auf hohem Niveau bleiben zu können.
Besonders erfreulich sei der Zuwachs von 27 Prozent im Stadtmuseum, das mit 54.000 die höchste Besucherzahl seit der Wiedereröffnung 2006 registrierte. Die Städtische Galerie besuchten 28.000 Gäste, sechs Prozent mehr als 2012. Die meisten Besucher zogen die Technischen Sammlungen an – 81.000, ein Plus von vier Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Am 2. März wird im Ernemannbau, der die Technischen Sammlungen beherbergt, mit einem Museumsfest der neue ebenerdige Eingangsbereich eingeweiht, kündigte Direktor Roland Schwarz an. Am gleichen Tag startet auch mit „Cool X. Energie in einer digitalen Welt“ auf 600 Quadratmetern einen Expedition in die Forschungswelt von Cool Silicon, zu Chips und Netzwerken. Das sächsische Spitzencluster erforsche neue Wege der Energieeffizienz in der Informations- und Kommunikationstechnik. Das werde mit vielen interaktiven Stationen erlebbar gemacht, erläutert Schwarz. Rund 1.5 Millionen Euro hat die Stadt in die Sanierung des denkmalgeschützten Industriebaus gesteckt. Gewonnen wurde so auch die neue Ausstellungsetage für die Cool X mit einer Größe von 600 Quadratmetern.
Gut von den Besuchern angenommen wurde die Ausstellung Schokoladenstadt Dresden. Bereits 16.000 Freunde der Süßigkeiten hätten die Ausstellung gesehen, sagte Erika Eschebach, Direktorin des Stadtmuseums. Der 100. Widerkehr des Ersten Weltkriegs und dem 75. Jahrestag des Beginnes des Zweiten Weltkriegs werde sich unter dem Titel „Im Kreuzfeuer“ eine Gastausstelleung aus Coventry widmen. Das Herbert Museum der Partnerstadt zeige Gemälde, Modelle, Kollagen, Inszenierungen und Fotografien, die die Besucher zum Nachdenken über Konflikte und Kriege anregen sollen.
Die Städtischen Galerien zeigen als nächstes Hauptwerke und Neuentdeckungen von Manfred Luther, einem wichtigen Vertreter der konstruktiven Kunst in Dresden. Für Juni bis September ist eine Ausstellung des Fotokünstlers Stefan Heyne unter dem Titel „Naked Light“ in Vorbereitung.
Die Museen der Stadt Dresden müssen seit etwa zehn Jahren mit einem unveränderten Budget von rund 7 Millionen Euro wirtschaften. Inflation und Preissteigerungen führten so zu einer Reduzierung des Etats, sagte Porstmann. Verschärft worden sei die Situation nun noch einmal durch die Einführung der Mindestlöhne im Wachgewerbe, die grundsätzlich begrüßenswert sei. Für die Museen bedeutete dies aber eine Ausgabensteigerung um rund 55.000 Euro. Derzeit würden in dem Verbund von acht Museen noch 68 Mitarbeiter beschäftigt. Die seit Jahren anhaltende systematische Ausdünnung des Personals sei nicht auf Dauer durch Engagement und Selbstausbeutung kompensierbar, meinte Porstmann und hofft, wie seine Direktorenkollegen auf eine Budgetaufstockung im nächsten Doppelhaushalt der Stadt.
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