13. Februar: Dresden zeigt Vielfalt bei Erinnern, Mahnen und Gedenken

Mit einer Vielfalt an Veranstaltungen auf öffentlichen Plätzen und in Kirchen, Hochschulen, im Kulturrathaus, im Albertinum oder der Semperoper wollen die Einwohner von Dresden an den Jahrestag der alliierten Bomberangriffe auf die Stadt erinnern. „Die Dresdnerinnen und Dresdner werden nicht zulassen, dass die Erinnerungen an den 13. Februar missbraucht werden und die menschenverachtende Ideologie der Nazis Raum in der Stadt gewinnt“, zeigte sich Oberbürgermeisterin Helma Orosz heute überzeugt. Gemeinsam mit dem Rektor der TU Dresden, Hans Müller-Steinhagen und Moderator Joachim Klose stellte sie die Ergebnisse der Beratungen der AG 13. Februar vor. Die von Müller-Steinhagen angemeldete Menschenkette sei gut vorbereitet. Für Klose, der die Arbeitsgemeinschaft 13. Februar erstmals moderierte, ist die AG eine „Errungenschaft für Dresden“.

Noch ist nicht geklärt, wo die angemeldete Kundgebung der Neonazis stattfinden wird. Die Stadtverwaltung hatte den Neumarkt als Ort abgelehnt und eine Alternative benannt. Der Veranstalter hat angekündigt, dagegen gerichtlich vorzugehen. Noch gibt es keine Entscheidung. Das Bündnis Dresden Nazifrei will mit Blockaden eine Zusammenkunft der Neonazis an einem Ort verhindern.

Die zentralen Veranstaltungen der Stadt beginnen um 15 Uhr auf dem Heidefriedhof mit dem Gedenken an die Opfer des Krieges und der Dresdner Bomberangriffe vor 69 Jahren. Die Oberbürgermeisterin wird an der Gedenkmauer ein Ansprache halten. Die Stadt hat einen kostenlosen Bustransfer organisiert.

Für 17 Uhr ist die Menschenkette geplant. „Gern habe ich auch in diesem Jahr die Menschenkette angemeldet und wünsche mir, dass viele Dresdnerinnen und Dresdner – darunter auch viele Mitglieder unserer Technischen Universität Dresden – an diesem Tag dem Aufruf zur Menschenkette folgen und damit ein weithin sichtbares Zeichen für Respekt, Toleranz und Weltoffenheit sowie gegen menschenverachtende Ideologien setzen“, sagte Hans Müller-Steinhagen, Rektor der TU Dresden. Beide Seiten der Elbe sollen sich gegen 18 Uhr miteinander verbinden.

Von 14 bis 22 Uhr lädt die Gesellschaft zur Förderung der Frauenkirche Dresden zum stillen Gedenken vor der Frauenkirche, zum „wahrhaftigen Gedenken – im Wissen um die Kriegsschuld Deutschlands und in Erinnerung von Leid und Zerstörung“. Das „aktive stille Gedenken soll nicht nur ein Gedenken an die Geschehnisse in der Vergangenheit sein, sondern zu Frieden und Versöhnung heute und in Zukunft mahnen, wofür die Frauenkirche als Gotteshaus seit dem Wiederaufbau vor acht Jahren im Besonderen steht“, sagte Christian Behr, Superintendent des Kirchenbezirks Mitte.

Von 18.30 Uhr bis 22 Uhr organisiert die Gesellschaft zur Förderung der Frauenkirche die Installation „Lichter der Versöhnung“ auf dem Dresdner Neumarkt. Eine fast 20 Meter große Kerze, gebildet aus tausenden Lichtern, als Symbol für das friedliche, demokratische und weltoffene Dresden und ein sichtbares Zeichen der Toleranz, Verständigung und Versöhnung.

Der diesjährige Täterspurenmahngang, den das Bündnis Dresden Nazifrei organisiert, beginnt um 14 Uhr am Schützenplatz, der Studentenrat veranstaltet ab 16.30 Uhr eine Studierendendemonstration.

>> Veranstaltungsübersicht 13. Februar (Auswahl von Terminen vor, zum und nach dem 13.  Februar)

>> Informationen zum Täterspurenmahngang

Kostenloser Bustransfer zum Heidefriedhof und zurück: Die Busse halten an fünf Stellen im Stadtgebiet: 14 Uhr (Pirnaer Landstraße, Haltestelle Altleuben), 14 Uhr (Tolkewitzer Straße, Haltestelle Kretschmerstraße), 14.15 Uhr (Neues Rathaus, Kreuzstraße, Straßenseite am Rathausgebäude), 14.30 Uhr (Albertplatz, ehemaliges DVB Hochhaus), 14.30 Uhr (Rathaus Cotta, Haltestelle Altcotta).

Die Rückfahrt erfolgt nach Veranstaltungsende gegen 15.45 Uhr. Alle Busse fahren zunächst in die Innenstadt und halten am Neuen Rathaus. Dort kann man aussteigen und sich in die Menschenkette einreihen oder zurück zur Starthaltestelle fahren.

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