Gegen seine fristlose Kündigung als Intendant der Dresdner Semperoper hat Serge Dorny beim Dresdner Arbeitsgericht Klage eingereicht. Wie sein Berliner Anwalt Ernesto Loh bestätigte, klagt Dorny gegen die fristlosen Kündigungen seines Vorbereitungsvertrages und seines Intendantenvertrages. Der Vorbereitungsvertrag sollte Dorny auch schon vor dem offiziellen Beginn der Intendantenzeit ab September 2014 Einfluss auf die Planung und andere Entscheidungen sichern. Loh, der sich nach eigenen Angaben in der Opernszene gut auskennt, sagt, dass er „einen solchen Fall noch nicht erlebt hat“. Die Klage sei am Montag eingereicht worden. Das Dresdner Arbeitsgericht bestätigte dies und nannte das Aktenzeichen 8 Ca 705/14.
Sachsens Kunstministerin Sabine von Schorlemer hatte am 21. Februar über die fristlose Kündigung des designierten Intendanten informiert und den Schritt in der Öffentlichkeit damit begründet, dass „Schaden von der Semperoper im In- und Ausland abgewendet werden“ soll. Außerdem habe Dorny „schlecht geredet über das Haus und seine Mitarbeiter“. Die Reaktion des gekündigten Dorny erfolgte umgehend in Form eines offenen Briefes, in dem er die Vorwürfe zurückwies und der sächsischen Kunstministerin Führungsschwäche vorwarf. Der Ministerin fehle die “politische Courage und Weitsicht”. Dorny hatte sich über mangelnde Transparenz und Präzision in den von der Ministerin zur Verfügung gestellten Informationen über sein künftiges Arbeitsfeld beschwert. Die Vorwürfe beider Seiten stehen nach wie vor ungeklärt im Raum und werden nun voraussichtlich Gegenstand der Gerichtsverhandlung. Das Kündigungsschreiben an Dorny hatte keine Gründe genannt.
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