Gegen einen Förder-Automatismus für die Forsythe Company hat sich die SPD-Fraktion im Dresdner Stadtrat ausgesprochen. Eine Verlängerung des überteuerten Vertrages zur Finanzierung eines „exklusiven Kulturgeschehens“ komme für die SPD nicht in Frage, erklärte der kulturpolitische Sprecher der Fraktion, Wilm Heinrich. Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) hatte sich für eine Fortsetzung der jährlichen Förderung mit 1,5 Millionen Euro bis 2018 ausgesprochen. Die Company wird in einer bundesweit einmaligen Kooperation zwischen dem Land Hessen, dem Freistaat Sachsen, der Stadt Frankfurt am Main und der Landeshauptstadt Dresden gefördert und residiert in Frankfurt und Dresden. Das Ensemble selbst steht vor wichtigen Veränderungen. William Forsythe wird die künstlerische Leitung aus gesundheitlichen Gründen an den Tänzer und Choreographen Jacopo Godani abgeben, offiziell ab September 2015.
Die SPD-Fraktion will die neu entstandene Situation nutzen und über ein neues Gesamtkonzept zur Förderung der Tanzszene in Dresden diskutieren. “Diese Verlängerung kommt für uns nicht in Frage. Wir haben als SPD-Fraktion dem überteuerten Vertrag mit der Forsythe-Company auch in der Vergangenheit nicht zugestimmt; der Vertrag finanziert seit Jahren in unangemessener Weise ein exklusives Kulturgeschehen“, erklärte Heinrich. Die Zweifel an der herausragenden künstlerischen Bedeutung und Wirkung der Forsythe-Company für Dresden sind für die SPD in den zurückliegenden Monaten nicht kleiner geworden, im Gegenteil. Die vorgesehenen Zahlungen von etwa 60.000 Euro pro Aufführung an die Forsythe-Company sind nicht vertretbar, betont der SPD-Kulturexperte. Er forderte die Stadt auf, mit der Forsythe-Company über ein deutlich verringertes Vertragsvolumen und deutlich angepasste Zahlungen pro Aufführung zu verhandeln. Das würde dem Festspielhaus Hellerau und der gesamten Tanzszene in Dresden mehr finanzielle Spielräume und eine größere Vielfalt verschaffen.
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