Der Kulturausschuss des Stadtrates hat seine Entscheidung über die weitere Förderung der Forsythe-Company an mehrere Bedingungen geknüpft. Die Stadträte wollen den Nachfolger des erkrankten Company-Leiters William Forsythe sehen und sich über dessen Konzept informieren lassen. Der Italiener Jacopo Godani wird darum zur Sondersitzung am 27. März erwartet. Zu diesem Termin soll auch der Evaluierungsbericht zur Forsythe Company fertig sein. Er wird auch eine Erklärung zu den Besucherzahlen im Jahr 2013 liefern – sie lagen bei rund 3400. Im Herbst 2012 war beschlossen worden, dass ein solcher Bericht jährlich vorgelegt werden muss – Termin ist der 31. März.
„Wir haben darum der Vertagung und der Sondersitzung geschlossen zugestimmt. Herr Godani soll uns sein Konzept vorstellen“, sagt Wilm Heinrich, kulturpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. Angesichts der Besucherzahlen sieht Heinrich die Forderung berechtigt, keinen Automatismus bei der Verlängerung der jährliche Förderung von 1,5, Millionen Euro zuzulassen. Der Wechsel in der Company-Leitung sei auch eine gute Chance, über das Gesamtkonzept der Förderung der modernen Tanzszene in Dresden nachzudenken.
Eine weitere Unterstützung durch die Stadt abgelehnt hat die FDP. Deren Stadtrat und Mitglied im Kulturausschuss Matteo Böhme findet es „eine gute Gelegenheit, die Verträge mit der Forsythe Company 2016 auslaufen zu lassen.“ Böhme will die Ausrichtung des Festspielhauses Hellerau überprüfen. „Die vergangenen Jahre haben bewiesen, dass Forsythe touristisch und wirtschaftlich absolut irrelevant, ja mit einem Zuschussbedarf von rund 550 Euro pro Besucher sogar finanziell absurd ist“, begründete der FDP-Politiker seine Position.
Neben Dresden und dem Freistaat Sachsen müssen auch der zweite Residenzort der Forsythe Company Frankfurt am Main und das Land Hessen der weiteren Unterstützung zustimmen. Damit sei nicht vor April zu rechnen, meinte Heinrich. Zeitlicher Druck käme aus der Company selbst, weil Forsythe-Nachfolger Godani angeblich ein anderes Angebot habe.
In Dresden muss nach der Entscheidung des Kulturausschusses noch der Finanzausschuss zustimmen. Möglich sei auch eine gemeinsame Tagung beider Gremien vor der Stadtratssitzung am 27. März.
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