Eine deutliche Steigerung der Straftaten und einen Rückgang bei der Aufklärungsquote hat heute Polizeipräsident Dieter Kroll konstatiert. Im vergangenen Jahr wurden in Dresden 59.676 Straftaten registriert, 4.672 Fälle mehr als im Vorjahr. Die Steigerung um 8,5 Prozent fiel höher aus als im letzten Jahr mit 3,3 Prozent. Insgesamt konnten 29.922 Straftaten aufgeklärt werden. Die Gesamtaufklärungsquote sank von 53,4 auf 50,1 Prozent. Der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger lag bei 13,5 Prozent. Der durch die Kriminalität verursacht Schaden sank von 77,8 auf 70,3 Millionen Euro. „Die Kriminalität in Sachsen konzentriert sich mehr denn je in den beiden Großstädten Dresden und Leipzig“, sagte Kroll. Man werde prüfen, wie bestehende Ressourcen umverteilt werden können.
Fast die Hälfte aller Delikte in der Kriminalitätsstatistik entfallen auf Diebstähle. Die Zahl ist um mehr als viertausend auf 28.344 gestiegen. Bei vielen Einbrüchen in Keller und den Fahrraddiebstählen stellt Kroll einen Zusammenhang mit der Betäubungsmittelkriminalität her. Sie „dienen oft der schnellen Geldbeschaffung und sind im Großteil der Beschaffungskriminalität zuzuordnen“, sagte der Polizeipräsident. Die Aufklärungsquote bei den Diebstählen ist auch Grund für die insgesamt verschlechterte Quote. Sie liegt jetzt bei 25,1 Prozent, obwohl die Zahl der aufgeklärten Fälle um etwa 600 auf 7.127 anstieg.
Bei den Autodiebstählen verzeichnet die Polizei einen deutlichen Rückgang auf den seit fünf Jahren niedrigsten Wert. Besonders die Halbierung der Skodadiebstähle wirke sich hier auf die Statistik aus, so Kroll. Das sei das Ergebnis gezielter Polizeieinsätze. Insgesamt wurde im vergangenen Jahr 799 mal wegen Autodiebstahl ermittelt, 356 Fälle weniger als im Vorjahr.
Obwohl die Zahl der festgestellten Rauschgiftdelikte im vergangenen Jahr stark zunahm, vermutet Kroll hier eine weitaus höhere Dunkelziffer. Die Zahl von 1.890 Fällen ist nur „ein Bruchteil der realen Drogenkriminalität“, sagte er. Im Jahr davor wurden 1.111 Delikte gezählt. Vier mal führte der Drogenkonsum zum Tod. Im Stadtgebiet Dresden stellten die Polizisten 13,8 Kilogramm Haschisch und 6,2 Kilogramm Marihuana sicher. Bei Crystal verdreifachte sich die Menge auf etwa 1,5 Kilo.
Mehr als die Hälfte des Gesamtschadens aus der Kriminalität, 57,8 Prozent oder 40 Millionen Euro wurden durch Delikte in der Wirtschaftskriminalität verursacht, davon allein 33 Millionen Euro durch Verstöße gegen das Insolvenzrecht. Die Aufklärungsquote liegt hier mit 98,6 Prozent besonders hoch.
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