150 bis 200 Arbeiter sorgen derzeit täglich für den Baufortschritt auf der Großbaustelle Kulturpalast. Bis Anfang April werden die Abbrucharbeiten im Saal und im restlichen Haus wie auch die Schadstoffbeseitungung abgeschlossen sein, informierte heute Axel Walther, Geschäftsführer der Kommunalen Immobilien Dresden (KIB) bei einem Baustellenrundgang. „Wir liegen im Plan“, sagte Walther. Zur Zeit wird die Gipsdecke im Saal abgerissen. Sie hängt an Stahlseilen, die nun durchgetrennt werden. Dann stürzen die Deckenteile einfach in die Tiefe. Dieses Vorgehen musste extra genehmigt werden. Sonst hätte man den Saal einrüsten müssen, um die Decke von unten abzutragen. Nach den Abbrucharbeiten kann der Rohbau beginnen. Der Zuschlag soll am 24. März 2014 erteilt werden, Baustart könnte dann am 14. April sein.
Unterdessen gehen die Planungsarbeiten weiter. Die Gestaltung des neuen Grundrisses ist mit den Nutzern abgestimmt. Nun gehe es um die nutzerspezifischen Ausstattungen, erklärte Walther. Bis Ende Mai soll die Planung der Gebäudetechnik stehen. Dann muss auch endgültig geklärt sein, welche Gastronomievariante umgesetzt werden soll. Die Bündnisgrünen im Dresdner Stadtrat, die sich für ein ganztägiges Gastronomieangebot im Kulturpalast eingesetzt hatten, unterstützen den Vorschlag der Betreibergesellschaft KID, ein Café mit erweitertem Speisen- und Getränkeangebot in das Konzept aufzunehmen.
Grünen-Fraktionsvorsitzende Christiane Filius-Jehne, die auch Mitglied in der Lenkungsgruppe Kulturpalast ist, hatte die Diskussion in Gang gebracht und unterstreicht die Vorzüge des nun möglichen Kompromisses. „Die Gäste des Hauses werden damit ein attraktives Angebot an Speisen und Getränken vorfinden, und auch für eine ordentliche Mittagsversorgung der Philharmoniker im Musikerfoyer wird gesorgt sein“, so Filius-Jehne. KID-Geschäftsführer Walther hatte erklärt, dass die vorhandene Infrastruktur im ersten Stock für eine solche Gastronomie genutzt und ausgebaut werden kann. Dies sei innerhalb der bisherigen Konzeption machbar und auch finanziell abgesichert.
Damit würden auch Befürchtungen entkräftet, dass durch die nachträglichen Gastronomie-Umplanungen neue Kosten für das Gesamtprojekt und Zeitverzögerungen bei der Fertigstellung entstehen.
Für die Entwicklung einer optimalen Akustik des Saals wurde ein 3-D-Modell im Maßstab 1:10 vom Akustikbüro Peutz Consult im holländischen Mook gefertigt. Es soll noch in diesem Jahr in Dresden ausgestellt werden. Auch ein Musterstuhl für den Konzertsaal wird bereits in Lubljana gefertigt. Er muss brandschutztechnisch, akustisch und optisch optimal in den neuen Saal passen.
Ab Mai wollen die Bauherren auf einer Plane rings um das Gebäude bis zur Fertigstellung Bilder des neuen Kulturpalastes zeigen. Für Instandsetzung, Umbau und Modernisierung des Kulturpalastes sind 81,5 Millionen Euro eingeplant. Fast 17 Millionen sind bereits beauftragt. In den Kulturpalast werden die Dresdner Philharmonie, die Zentralbibliothek der Städtischen Bibliotheken Dresden und das Kabarett „Die Herkuleskeule“ einziehen. Auch das Besucherzentrum der Stiftung Frauenkirche und die Dresden-Information haben dann hier ihren Standort.
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