Ralf Lunau und Direktor der Städtischen Bibliotheken Arend Fleming

Bilanz der Städtischen Bibliotheken Dresden: Starker Zuwachs bei digitalen Medien

Trotz Einsparungen können die Städtischen Bibliotheken Dresden auf eine durchweg positive Bilanz für das Jahr 2013 blicken. Am Freitag stellten Direktor Arend Fleming und Kulturbürgermeister Ralf Lunau die Daten des vergangenen Jahres vor. Obwohl manche Standorte die Öffnungszeiten um wenige Stunden einschränken mussten, konnte die Anzahl der Entleihungen um fünf Prozent gesteigert werden. Insgesamt 5,7  Millionen Entleihungen verzeichnete Fleming, wovon fünf Prozent auf digitale Medien entfielen. „Das Buch ist keineswegs tot, wie es gelegentlich kolportiert wird“, sagte Lunau. Einen imposanten Zuwachs verzeichneten jedoch die digitalen Medien, deren Entleihung per Internet um gut 50 Prozent wuchs.

Die Städtischen Bibliotheken böten weiterhin gute Leistungen an. Dies belegten die kontinuierlichen Spitzenpositionen im Leistungsvergleich der Deutschen Bibliotheken. Als einzige beteiligte kommunale Bibliothek aus Städten ab 150.000 Einwohnern habe man zweimal die höchste Bewertungskategorie erreicht.

Auch die Bibliothek zum Anfassen sei gefragt. „Es gibt  einen hohen Bedarf vor Ort mit den Mitarbeitern ins Gespräch zu kommen, Lesungen zu besuchen und Bücher zu besprechen“, so Lunau. Das zeigen auch die Zahlen: Bei Veranstaltungen und Führungen verzeichneten die Bibliotheken ein Plus von 4,4 Prozent.

Die erfolgten Einsparungen hätten nicht zu großen Einschränkungen geführt. Den Mitarbeitern sei es gelungen, die kürzeren Öffnungszeiten nutzerfreundlich zu gestalten. Dies zeige sich in der Leistungsbilanz. Insgesamt lag das Zuschussbudget im Jahr 2013 bei rund 9,5 Millionen Euro.

Als größte Herausforderung in der Geschichte der Städtischen Bibliotheken Dresden sieht Lunau den geplanten Einzug in den Kulturpalast. „Ich werde nicht den Fehler begehen und mich auf einen Stichtag für den Einzugstermin festnageln lassen.“ Bislang sei der Frühling 2017 anvisiert und die aktuellen Bauarbeiten lägen im Zeitrahmen. Dem pflichtete Fleming bei: „Mit dem Einzug in den Kulturpalast wollen wir die Bedingungen für die Dresdner weiter verbessern.“ Bislang rechnet Fleming für die neue Bibliothek mit rund 3000 täglichen Besuchern, die dann knapp 500 Arbeitsplätze nutzen können. Vor Ort sollen die Haupt- und Musikbibliothek – bislang im World Trade Center untergebracht – und die Medienetage für Jugendliche zusammengeführt werden.

Ein weiteres Projekt ist der Umzug der Bibliothek Neustadt.  Sie soll im Oktober in ein noch im Bau befindliches Gebäude an der Königsbrücker Straße 26 ziehen. Die künftige Bibliothek Neustadt soll als erste der Dresdner Häuser auf die Selbstverbuchung mittels sogenannter RFID-Technologie umgerüstet werden.  Hierbei speichern Funkchips in den Büchern die Ausleihungen der Nutzer. Zusätzlich erhalte sie moderne Möbel und neue Technik, kündigte Fleming bei der Bilanz an.

Besonders erfreut zeigte sich Direktor Fleming über den „Bücherhausdienst“. Hier betreuen rund 80 Bücherboten 100 vorwiegend ältere Leser, die nur eingeschränkt die Bibliotheken aufsuchen können. Sie erhalten von den Bücherboten die gewünschten Medien nach Hause geliefert. „Interessanterweise ist die Warteliste der ehrenamtlichen Helfer länger, als die der Nutzer“, sagte Fleming.

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