Thema: Die Königsbrücker

Königsbrücker Abstimmung

Königsbrücker Straße: Stadtrat beendet Streit um Sanierungsvarianten

Der Stadtrat hat heute mit den Stimmen von CDU, FDP und Bündnis Freie Bürger den zwanzig Jahre langen Streit um die Sanierungsvarianten der Königsbrücker Straße beendet. Mit der Zustimmung zur Variante 7 machten die Stadträte den Weg für die weitere Planung frei. Linke, Grüne und SPD hatten sich gegen diese Ausbaupläne ausgesprochen.

Nach Erarbeitung der Planfeststellungsunterlagen und des Planfeststellungsverfahrens samt öffentlicher Auslage der Dokumente sei mit einem Baubeginn frühestens 2017 zu rechnen, erklärte Baubürgermeister Jörn Marx (CDU). Er zeigte sich zuversichtlich, dass die Planungsvariante alle weitere Hürden nehme. Insgesamt werden 32 Millionen Euro investiert. Die Händler entlang der Königsbrücker werden die Verwaltung an das seit Längerem gegebene Versprechen erinnern, dass die Bauarbeiten im November beendet sein würden, um das wichtige Weihnachtsgeschäft nicht zu gefährden.

„Die Königsbrücker Straße muss endlich gebaut werden. Das bedeutet aber auch, dass alle Beteiligten Kompromisse eingehen müssen. Wir haben in jede Richtung eine Fahrspur für Autos, die Gleise können aber überfahren werden. Daneben sind die Radwege in den heutigen Standards ausgebaut. Natürlich bedeutet diese Variante, dass wir auch die Fußwege beschneiden müssen, aber bei weitem nicht so stark, wie in alten Planungen. Ich glaube, dass diese Variante allen Wünschen am nächsten kommt. Wenn heute immer noch jeder auf seiner Maximalforderung beharrt, dann wird die Straße auch in 20 Jahren noch nicht saniert sein“, zog Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) für menschen-in-dresden.de einen Schlussstrich unter das Dauerthema.

Vor der am Ende klaren Abstimmung mit 38 zu 30 Stimmen haben die Stadträte noch einmal ihre Argumente ausgetauscht. Überraschungen sind dabei ausgeblieben. Für die SPD führte der verkehrspolitische Sprecher Axel Bergmann die veränderten Verkehrsmessungen an. Der Rückgang von 23.000 auf nunmehr 14.000 Autos verlange eine Planungsalternative, sagte er. Auch die verkehrspolitische Sprecherin der Grünen, Margit Haase, bezeichnete den geplanten Ausbau als völlig überdimensioniert. Die Variante werde das Planungsverfahren nicht überstehen, prophezeite sie. Dem schloss sich Linke-Fraktionschef André Schollbach an.

FDP-Fraktionschef Holger Zastrow betonte, dass die Königsbrücker Straße schon immer eine wichtige Verkehrsader in Dresden gewesen sei. Ganz bewusst habe man außerdem Arbeitsplätze im Dresdner Norden angesiedelt. Die müssten auch erreichbar sein. „Es wäre peinlich gewesen, wenn wir das Projekt nicht in dieser Legislaturperiode abgeschlossen hätten“, so Zastrow.

Die jetzt beschlossene Sanierungsvariante 7 für den 1575 Meter langen Abschnitt plus 100 Meter Anpassungsbereich vor der Stauffenbergallee wurde noch leicht abgeändert. Nördlich vom Albertplatz wird es keinen eigenen erhöhten Gleiskörper geben, sondern eine Sperrfläche. Ermöglicht wird zudem das Linksabbiegen in den Bischofsweg. Von Norden kommend soll bei der Tannenstraße ebenfalls eine Sperrfläche für die Straßenbahngleise angelegt werden. Die Königsbrücker Straße wird durch die Einrichtung vollwertiger Fahrspuren, der Verbreiterung der Gleisabstände und Fahrradwege auf beiden Seiten bis zu 6,5 Meter breiter. Dies geht zusammen mit den Stellflächen für den ruhenden Verkehr auf Kosten der bisher sehr breiten Fußgängerwege.