Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) haben im vergangenen Jahr ihren Bestand an wertvollen Kunstwerken durch Ankäufe und Schenkungen erfolgreich erweitert. Der weltweit größten Sammlung mit Werken des Dresdner Malers Ludwig Richter konnte mit „Feierabend“ ein weiteres Gemälde hinzugefügt werden, sagte SKD-Generaldirektor Hartwig Fischer heute bei der Vorstellung der Jahresbilanz 2013. Ein ebenso großer Erfolg sei der Erwerb von zwei Gemälden von Georg Baselitz. In jüngster Zeit hatten die Kunstsammlungen mit dem Ankauf von Oskar Kokoschkas Kinderproträt „Gitta Wallerstein“ für Aufsehen gesorgt. 2,6 Millionen Euro hatten der Freistaat Sachsen, die Kulturstiftung der Länder und die Ernst von Siemens Kulturstiftung an einen privaten Sammler gezahlt.
Ergänzt wurden auch die Bestände in den anderen Museen der Kunstsammlungen, so für das Münzkabinett oder das Grüne Gewölbe. Richter nannte ein Etui, das um 1764 entstanden sei, als Beispiel. Es besteht aus Gold, Diamanten, Elfenbein, Perlmutt und Glas und die Besitzerin konnte auf Bällen bei Bedarf die Reihenfolge ihrer Tanzpartner notieren.
Da der Etat für den Ankauf von Kunstwerken bei 500.000 Euro liege, seien diese kostbaren Anschaffungen nur mit Unterstützung von Partnern wie verschiedenen Stiftungen, Vereinen und dem Freistaat möglich, sagte Richter.
Fast die Hälfte der ausländischen Touristen kommt aus Russland
Die Besucherzahlen konnten trotz zeitweiser Schließungen und der Reduzierung der Ausstellungsfläche in der Galerie Alte Meister konstant gehalten werden, erläuterte der kaufmännische Direktor Dirk Burghardt. Sie lägen bei 2,58 Millionen und damit leicht über dem Vorjahr. Bewährt hätten sich sogenannte Haustickets. Von den Kombi-Tickets im Zwinger hätte besonders die Porzellansammlung profitiert. Fast die Hälfte der Museumsbesucher kommt aus dem Ausland. Den übergroßen Anteil stellen hier mit 46 Prozent Touristen aus Russland, so die Besucherstatistik. Es folgen mit großen Abstand Polen mit 9 und Tschechien mit 6 Prozent.
Einen weiteren Wachstumsschub bei den Besucherzahlen verspricht sich Burghardt, wenn die Sanierung der Gemäldegalerie Alte Meister abgeschlossen und 2019 das Schloss komplett als Museum fertig gestellt sei.
Erst kürzlich hatte der Wissenschaftsrat in seinem Evaluationsbericht den Staatlichen Kunstsammlungen ein hervorragendes Zeugnis ausgestellt. Auch für die kommenden zwei Jahre würden ehrgeizige Projekte in Angriff genommen, sagte Generaldirektor Richter. So würden rund 300.000 Bilder aus den Staatlichen Ethnografischen Sammlungen digitalisiert, um diese Fotografien von Forschungsreisenden der gesamten Welt zugänglich zu machen. Untersucht würden auch 400 alte Werke von zum Teil größter Seltenheit aus der Indika-Sammlung.
Die Hälfte der Gesamtkosten von rund 36 Millionen Euro für den Unterhalt der 14 Museen und die Personalkosten von rund 330 Beschäftigten finanzieren die Kunstsammlungen aus den eigenen Erlösen. Die andere Hälfte komme aus dem Haushalt des Freistaates Sachsen.
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