Reinhard Koettnitz

Stadtverwaltung und Polizei wollen Unfallgefahr auf Elberadweg reduzieren

Stadtverwaltung und Dresdner Polizei wollen mit neuen Hinweisschildern und verstärkter Präsenz der Fahrradstaffel die Unfallgefahr auf dem Elberadweg reduzieren. Dafür wurden jetzt die ersten elf Schilder mit den Aufschriften „Bitte langsam fahren“ und „Fußgänger und Radfahrer nehmt Rücksicht aufeinander“ angebracht. Sie stehen an verschiedenen Straßeneinmündungen auf den Elberadweg am Laubegaster Ufer und am Johannstädter Fährgarten. Dort würden Gaststättennutzer, Fahrradfahrer, Wanderer und Spaziergänger mit den Nutzern der Fähre und spielenden Kindern aufeinander treffen. Das verlange besonders viel Rücksichtnahme. Am Laubegaster Ufer wird der Weg zudem noch von Autofahrern benutzt.

Nora Ludwig

Dresdens Fahrradbeautragte Nora Ludwig zeigt viel Einsatz, um mit SZ-Fotograf Steffen Füssel die neuen Schilder für die Zeitung in Szene zu setzen. Foto: W. Schenk

„Die vielen unterschiedlichen Nutzungen des Rad- und Wanderweges führen zu einem entsprechend großen Konfliktpotenzial“, begründet Bürgermeister Jörn Marx (CDU) die Aktion. „Die Unfallstatistik zeigt erhöhte Unfallzahlen auf der gesamten Länge des Radweges auf beiden Seiten der Elbe. Da es keine statistisch belegten Unfallschwerpunkte gebe, habe man an Stellen mit „erhöhtem Konfliktpotenzial“ begonnen, sagte Marx. Fast 80 Unfälle seien im vergangenen Jahr entlang der Elbe erfasst worden. Das Projekt kostete insgesamt etwa 4.500 Euro.

An normalen Tagen würden in Laubegast etwa 3.300 Radfahrer unterwegs sein, an Spitzentagen mehr als doppelt so viel, sagte Reinhard Koettnitz, Chef des Straßen- und Tiefbauamtes. Die Spitzenzeiten an den Wochentagen lägen zwischen 7 und 9 und 15 bis 20 Uhr. An Wochenenden und Feiertagen würde sich dies über den ganzen Tag verteilen.

Die Polizei kündigte verstärkte Schwerpunktkontrollen am Elberadweg an. „Wir werden an mehreren Tagen hintereinander Präsenz zeigen, Freizeitfahrer und Pendler beobachten und die Raser feststellen“, sagte Volker Groschupf, erster Polizeihauptkommissar der Polizeiinspektion Dresden. Radkontrollen seien sehr personalintensiv. Die Fahrradgruppe bestehe aus sechs Beamten, die parallel auch in der Motorradstaffel eingesetzt würden. Dennoch soll die mehrfache Präsenz an bestimmten Konfliktschwerpunkten das Bewusstsein für einen rücksichtsvollen Umgang aller Nutzer des Radweges schärfen. Wenn nötig, würden „rücksichtslose Radfahrer auch abgegriffen und bestraft“, so Groschupf.

Die Dresdner Liberalen finden das nicht ausreichend.  „Die Schilder können nur ein Anfang sein. Die bekannten Engstellen des Elberadweges müssen endlich ausgebaut werden, seit Jahren sind die nötigen Beschlüsse vom Stadtrat getroffen und schon 2011/12 haben CDU und FDP im damaligen Doppelhaushalt die nötigen Gelder bereitgestellt“, kritisierte Jens Genschmar, Fraktions-Vize der FDP im Stadtrat. Weitere Hinweisschilder seien an bekannten Unfallschwerpunkten wie in Höhe des Kleinzschachwitzer Ufers und in Höhe der Kötzschenbrodaer Straße aufzustellen.

Der Elberadweg zählt bundesweit zu den  beliebtesten Radwanderwegen. Jährlich werden mehr als 300.000 Radfahrende gezählt.

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