Es ist ungewöhlich, dass Treppenläufer Thomas Dold das Vorbild für den umlaufenden Antrieb eines Roboters abgibt. Der Extremsportler, der in zehn Jahren mehr als 40 Siege bei Treppenläufen weltweit erringen konnte, beschreibt seine Technik in einem Zeitungsinterview so. „Immer zwei auf einmal jetzt, hoch bis zum Absatz und dann mit der Hand am Geländer herum den Schwung mitnehmen und bloß nicht aus dem Tritt kommen.“ Genau das können Roboter mit einem schwenkenden Antrieb nicht. Sie müssen ständig Abbremsen und Beschleunigen. Wir haben eine Technik entwickelt, die den Schwung aus dem vorangegangenen Bewegungsabschnitt in den nächsten mitnimmt, erklärt Michael Döring, Gründer von Revobotik und dort zuständig für Entwicklung und Konstruktion. „Umgesetzt wird dieses einfache Prinzip durch einen umlaufenden Antrieb des Deltaroboters“, sagt der Konstrukteur. Das Tempo, mit dem der Roboter bei der Demonstration ein 7 Kilo schweres Gewicht mit größter Präzision bewegt, ist beeindruckend. Ebenso wie die sichtbaren Bewegungsabläufe an den drei Teleskoparmen.
Der Hochleistungs-Deltaroboter, der den Energieverbrauch um 50 Prozent reduziert und die Traglast um das gleich erhöht, kann mehrere Produkte parallel greifen. Döring und sein Team wollen das bei Dresdens Langer Nacht der Wissenschaften demonstrieren. Sie sind eins von 630 Angeboten mit Experimentalshows, Führungen, Ausstellungen und Filmen an rund einhundert verschiedenen Orten in Dresden. Allein 240 davon richten sich an Kinder und Familien, erklärte Dirk Hilbert, Erster Bürgermeister, bei der Präsentation des Programms.
Ein weiteres Highlight bietet das Fraunhofer Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM-ASSID. Seit 2012 die Nordroute eingeführt wurde, ist das Institut mit Sitz in Wilschdorf dabei, nun bereits zum dritten Mal. „Wir bieten den interessierten Dresdnern ein buntes Programm rund um die Welt der 3D-Mikrointegration. Bei den stark nachgefragten Reinraum-Touren zeigen wir spannende Einblicke in das Herz des Fraunhofer IZM-ASSID, an anderen Stationen werden Mikroskopie und Mikrochipanalytik oder auch die kleinste Mikrokamera der Welt anschaulich näher gebracht“, kündigt Standortleiter M. Jürgen Wolf an. Aufgrund der Nachfrage müssten sich Gäste hier vorher anmelden. Das sei aber die Ausnahme bei den vielen Veranstaltungen, die vom Netzwerk „Dresden – Stadt der Wissenschaften“ organisiert werden. Das Netzwerk ist ein Verbund aus vier Dresdner Hochschulen, 20 außeruniversitären Forschungs- und Bildungseinrichtungen und der Landeshauptstadt Dresden.
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