Bereits zum dritten Mal haben Schüler und und Eltern vor der Stadtratssitzung auf Missstände im Gymnasium Plauen aufmerksam gemacht. In weißen Overalls mit der Aufschrift „Gymnasium Dresden Plauen – Helft uns!“ hatten sie sich dieses Mal für einen stillen Protest entschieden. Schülersprecherin Uma Sprenger hatte im Mai angekündigt, dass man sich neue Aktionen überlegen werde. So haben in der vergangenen Woche die Schüler des Abiturjahrgangs 2014 600 Luftballons mit ihren Wünschen für die Schule aufsteigen lassen – auf vielen davon, so Sprenger, wäre es um die Sanierung gegangen. Am 17. Juli, so die Schülersprecherin, könnten sich die Stadträte beim Schulfest selbst ein Bild von der angespannten Situation im Gymnasium machen.
„Wir wollen dranbleiben“, betonte Elternsprecherin Anett Kreuzkamp. Mit den neuen Stadträten werde man auch das persönliche Gespräch suchen, sagte sie. Mit ihrem Protest wollen Eltern und Schüler des Gymnasiums auf kaputte Fußböden, absturzgefährdete Fassadenteile, nicht funktionierende Toiletten und marode Elektroanlagen aufmerksam machen.
Auf eine mündliche Anfrage von SPD-Stadtrat Albrecht Pallas hatte Finanzbürgermeister Hartmut Vorjohann auf der Stadtratssitzung im Mai geantwortet, dass der sanierungsbedürftige Zustand der Schule unstrittig sei, aber “keine konkrete Gefahr” bestehe. Er berief sich dabei auf Kontrollen von Feuerwehr, Gesundheitsamt, Unfallkasse und Arbeitssicherheit. Die Einschätzung, dass das Gymnasium in einem „katastrophalen baulichen Zustand“ sei, hatte er zurück gewiesen.
Das Hochbauamt ist bereits mit der Vorbereitung der Gesamtsanierung des Gymnasiums beauftragt. Im aktuellen Haushalt 2013/14 seien 600.000 Euro veranschlagt, für 2015/16 weitere 5,4 Millionen Euro. Die Gesamtkosten der Sanierung werden mit 18,7 Millionen Euro veranschlagt. Ob diese Mittel letztlich zur Verfügung stehen, hänge vom Doppelhaushalt 2015/16 ab, der derzeit vorbereitet werde.