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Zwei Jahre unbesetzt – jetzt sucht Dresden neuen Amtschef für Wirtschaftsförderung

Der seit zwei Jahren verwaiste Posten des Amtleiters für Wirtschaftsförderung ist gestern von der Stadt neu ausgeschrieben worden. „Der Schritt ist lange überfällig. Es war offensichtlich, dass die Personalunion von Amtsleiter und Wirtschaftsbürgermeister eher eine Notlösung als eine Idelalösung ist“, kritisierte  André Schollbach, Fraktionschef der Linken im Stadtrat. Es sei einfach zu wenig passiert, Wirtschaftsförderung sei eben mehr als sich um die Märkte in der Stadt zu kümmern, fügte er hinzu.

Auch die Dresdner SPD hat die Wiederbesetzung des Amtsleiter-Postens wiederholt gefordert. „Kaum Neuansiedlungen von Unternehmen, jahrelange Stagnation bei Bruttoinlandsprodukt und Gewerbesteuereinnahmen – Dresden fehlt eine Wachstumsstrategie“, zeichnete Peter Lames, Fraktionsvorsitzender im Stadtrat ein kritisches Bild und verlangte als personelle Konsequenz die schnelle Wiederbesetzung des Amtsleiter-Postens. Dies sei erforderlich, um der Wirtschaft einen zuverlässigen Ansprechpartner anzubieten, so Lames.

Wirtschaftsbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) rechtfertigte den langen Zeitraum ohne Amtsleiter mit einer internen Umstrukturierung. „Wichtigste Aufgabe war die Definition der Ziele des Amtes mit den Führungskräften und darauf aufbauend die Erarbeitung der Zielvereinbarungen für die Mitarbeiter des Amtes“, sagte Hilbert. Dies sei auf direktem Wege schneller gegangen. „Daneben haben wir im Binnenverhältnis zwischen dem Stab bei mir im Geschäftsbereich und dem Amt, Aufgaben und Finanzen so sortiert, dass Facharbeit zukünftig nun fast ausschließlich im Amt erfolgt“, erläuterte Hilbert.

Wie wichtig das Amt für die Stadt ist, zeigt ein Bericht von „Der Computer Oiger“ über das Dresdner Nanoelektronik-Zentrum (NanoZ) in den alten ZMD-Gebäuden in Klotzsche. Für die Stadt habe sich die Mehrheitsbeteiligung als Serie teurer Misserfolge erwiesen, schreibt der Autor. „Statt eines mit Laboren und Hightech-Firmen wohlgefüllten und selbsttragenden Technologiezentrums ist daraus ein einziges Zuschussgeschäft geworden. Um eine Pleite abzuwenden, muss die Stadt nun fast eine Million Euro als – vorerst zinsloses – Darlehen nachschießen, um die Liquidität des Zentrums zu sichern“.

Das Amt für Wirtschaftsförderung, das bis 2012 von Birgit Monßen geleitet wurde, hat derzeit 66 Mitarbeiter und residiert im World Trade Center. Wichtigste Aufgaben sind die Förderung der in Dresden ansässigen Unternehmen und von Existenzgründungen, die Betreuung von Investoren und die Entwicklung von Gewerbeflächen. Hinzu kommt die Präsentation des Wirtschaftsstandortes Dresden auf internationalen Messen und anderen Veranstaltungen. Dem Amtsleiter unterstehen auch die kommunalen Märkte in Dresden. Bis zum 20. August haben Bewerberinnen und Bewerber jetzt Zeit, ihre Unterlagen an die Stadt zu schicken.

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