Eine einzigartike Schenkung von 80 Zeichnungen und Aquarellen von Oskar Kokoschka haben die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden aus der Privatsammlung Willy Hahn erhalten. „Wir schenken die Sammlung dem Kuperstich-Kabinett“, sagte Peter Hahn, Kunsthistoriker und Sohn von Willy Hahn, heute in Dresden vor der Presse. Bereits im Mai hatten die Kunstsammlungen das Gemälde „Gitta Wallerstein“ von Oskar Kokoschka für 2,6 Millionen Euro von Hahn erworben. Es ist bereits seit 2005 als Dauerleihgabe im Albertinum ausgestellt. Damit verfüge das Kupferstich-Kabinett nun über einen Werkkomplex des österreichischen Malers und Zeichners Oskar Kokoschka von außerordentlichem Rang, erklärte der Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen, Hartwig Fischer.
Der Musiker Willy Hahn (1896–1988) hatte diesen Bestand als Herzstück seiner Sammlung über viele Jahre in freundschaftlicher Verbundenheit mit dem Künstler zusammengetragen. Etliche der Arbeiten seien in der Dresdner Schaffensphase Kokoschkas entstanden und hätten damit einen unmittelbaren Bezug zu Stadt an der Elbe.
„Viele glückliche Umstände mussten zusammenkommen, damit dies möglich wurde: An erster Stelle ist hier Peter Hahn zu nennen, der die Sammlung seines Vaters über Jahrzehnte bewahrt hat und dem es nun im Interesse der Herausbildung eines Forschungsschwerpunktes und mit Blick auf die Bedeutung Dresdens im Schaffen von Oskar Kokoschka ein besonderes Anliegen war, die bedeutende Sammlung seines Vaters in weitestgehender Geschlossenheit den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zu schenken. Peter Hahn und seiner Familie kann ich nicht genug danken“, sagte Fischer. Angesichts aktueller Debatten um den Umgang von Privatpersonen mit Sammlungen, die in der Zeit des Nationalsozialismus entstanden, könne Peter Hahns Vorgehen als Vorbild dienen. Er habe ausschließen wollen, dass Werke in seiner Sammlung anderen zuvor durch das NS-Regime unrechtmäßig entzogen worden waren und die Initiative ergriffen, meinte Fischer. Eine anerkannte Expertin habe alle Blätter entsprechend erforscht.
Für Peter Hahn trägt die Schenkung dazu bei, dass „die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden im Rahmen ihres Expressionismus-Schwerpunktes zu einem führenden Zentrum der Forschung und Erschließung des Werks von Oskar Kokoschka“ werden können. „Ich bin davon überzeugt, dass die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden als international anerkannte Forschungseinrichtung diese Aufgabe mit größtem Engagement und höchster fachlicher Kompetenz wahrnehmen“ wird, erklärte Hahn.
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