Brühlsche terrasse

Brühlsche Terrasse: Barrierefreier Zugang am Ständehaus geplant – Termin offen

Ein Fahrstuhl zwischen der Freitreppe und dem Ständehaus könnte demnächst für einen barrierefreien Zugang auf die Brühlsche Terrasse sorgen. Derzeit verhandeln der Staatsbetrieb SIB und die Stadt Dresden über die Finanzierung und den Betrieb des Fahrstuhls, bestätigte SIB-Sprecherin Andrea Krieger auf Nachfrage. Ein genauer Termin für Baubeginn und Fertigstellung könne erst nach Abschluss der Verhandlungen genannt werden, so Krieger. Eine Übergangslösung, die bis zum Abschluss der Verhandlungen zwischen Stadt und Freistaat und bis zur Fertigstellung der Anlage für Abhilfe sorgen könnte, lehnt die SIB-Sprecherin ab. „Das wird nicht in Betracht gezogen, da wir eine grundsätzliche Lösung suchen“, so Krieger.

Die Kritik an dem behindertenfeindlichen Zustand an der Brühlsche Terrasse flammt immer wieder auf. Erst im Mai hatten verschiedene Behindertenverbände auf diesen Mangel aufmerksam gemacht. Während der Parade der Vielfalt hatte die 28jährige Anna Döring, die seit Geburt auf den Rollstuhl angeweisen ist, als ihren sehnlichsten Wunsch „endlich einen barrierefreier Zugang auf die Brühlsche Terrasse” gefordet. Döring ist beim Verein Cerebrio beschäftigt, der sich für die Belange von Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen einsetzt. Sie wünscht sich ein Ende der „jahrelangen ergebnislosen Diskussion“. Anita Köhler vom Bündnis Freie Bürger hatte in der Stadtratssitzung im Mai Auskunft von der Stadtverwaltung zu dieser Frage verlangt.

In seiner Antwort verwies Baubürgermeister Jörn Marx (CDU) auf geschätzte eine Million Euro Investitionskosten für die Liftanlage. Der laufende Betrieb würde mit jährlich etwa 17.000 Euro zu Buche schlagen. Dabei beruft sich die Stadtverwaltung auf Erfahrungen des Verkehrsverbundes Oberelbe mit entsprechenden Anlagen auf ihren Bahnsteigen. Auch zum Standort des Fahrstuhls hatte er sich in der Stadtratssitzung geäußert. Nach Abwägung aller Interessen und der Auswertung der Ergebnisse der bisherigen Standortuntersuchungen „wurde ein Aufzug in der Nische zwischen Ständehaus und Treppen zur Brühlschen Terrasse als Vorzugsvariante für die Realisierung empfohlen“, so Marx.

Zum Stand der Verhandlungen über die beabsichtigte Kostenteilung und den Baubeginn will sich Marx nicht äußern. Trotz konkreter Anfragen bietet die Antwort des  Baubürgermeisters nur Allgemeinplätze. „Der Vorgang wird im Geschäftsbereich Stadtentwicklung bearbeitet. Die Gespräche zum Abschluss einer Kooperationsvereinbarung mit dem SIB laufen noch“, ließ er mitteilen.

Die etwa 500 Meter lange Brühlsche Terrasse wurde im 16. Jahrhundert als Bestandteil der Dresdner Befestigungsanlagen errichtet. SIB ist der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement, der für die landeseigenen Immobilien zuständig ist.

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