Nach seinem begeistert aufgenommenen Konzert im Dresdner Hauptbahnhof wird der Dresdner Kreuzchor im Januar 2015 beim zehnten Jubiläum des Semper Opernballs einen großen Galaauftritt haben ein weiteres Mal vor tausenden Dresdnern singen. Auch bei einem ganz anderen Jubiläum werden die Kruzianer dabei sein. Wenn sich am 13. Februar 2015 die Zerstörung Dresdens im Zweiten Weltkrieg zum 70. Mal jährt, wird der Dresdner Kreuzchor das Dresdner Requiem seines ehemaligen Kantors Rudolf Mauersberger aufführen. Mauersberger hat den Zerfall seiner Stadt selbst miterlebt und in diesem Werk verarbeitet. Als ältestes städtisches Ensemble wird sich der Kreuzchor auch an der offiziellen Gedenkfeier in der Frauenkirche beteiligen. Ein weiteres Jubiläum ist bereits klar am Horizont zu sehen: 2016 wird der Kreuzchor 800 Jahre.

Als international gefragtes Ensemble gibt der berühmte Knabenchor in der kommenden Saison 24 Konzerte außerhalb Dresdens und ist bei bedeutenden Festivals wie den Dresdner Musikfestspielen, dem MDR-Musiksommer und den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern zu Gast. Besondere Höhepunkte sind auch die Engagements des Dresdner Kreuzchores beim Weihnachtskonzert des Bundespräsidenten und beim Adventskonzert der Landesvertretung des Freistaates Sachsen beim Bund in der Berliner Marienkirche. Es ist schön, „dass unsere Gastgeber den Dresdner Kreuzchor in einer Liga sehen, in die er gehört. Für uns als Institution ist es von besonderer Wichtigkeit, an einem umkämpften Markt auf Augenhöhe anderer weltberühmter Ensembles gefragt zu sein. Das beweist unseren sehr hohen künstlerischen Stellenwert“, sagte Kreuzkantor Roderich Kreile heute bei der Jahrespressekonferenz des Ensembles Mit Blick auf den 13. Februar fügte er hinzu: „Für uns ist es eine Selbstverständlichkeit, an diesem wichtigen Tag Flagge zu zeigen, auch gegen die unrühmliche Tendenz, die Stadt zum Opfer zu stilisieren. Jenen, die den 13. Februar Jahr für Jahr für ihre Zwecke missbrauchen, bieten wir mit unseren Mitteln die Stirn.“

Ende Mai 2015 eröffnet der Dresdner Kreuzchor in Halle gemeinsam mit dem Festspielorchester die Internationalen Händel-Festspiele. Eine jahrzehntelange Tradition der Zusammenarbeit verbindet den Dresdner Kreuzchor mit dem Konzerthausorchester Berlin, dem vormaligen Berliner Sinfonie-Orchester. In dieser Saison wird der Dresdner Kreuzchor allein sieben Konzerte mit dem renommierten Orchester geben. Mit dem zum Tag der Deutschen Einheit in Dresden aufgeführten Oratorium Die Schöpfung von Joseph Haydn gehen beide Ensembles im Anschluss auf Gastspielreise nach Berlin und in die Kölner Philharmonie.

Bei aller Weltgewandtheit bleibt die geistliche Musik die Kernaufgabe des Dresdner Kreuzchores. Quer durch das Kirchenjahr singen die Kruzianer in etwa 40 Vespern, Gottesdiensten und Metten in der Kreuzkirche Dresden. Im Rahmen ökumenischer Gottesdienste wird nicht nur der Striezelmarkt eröffnet, sondern auch im Oktober des 25. Jahrestages der Friedlichen Revolution gedacht. Wenn im November die 11. Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland tagt, prägt der Dresdner Kreuzchor ebenfalls mit seiner Musik einen ZDF-Fernsehgottesdienst. Neben ihren liturgischen Aufgaben geben die Kruzianer in dieser Saison 13 Konzerte in der Kreuzkirche Dresden. Dazu gehören nicht nur die jährlich wiederkehrenden Aufführungen des Weihnachtsoratoriums und der Matthäuspassion von Bach, sondern auch das Deutsche Requiem von Johannes Brahms. Der Live-Mitschnitt des vergangenen Herbstes, der im Frühjahr 2014 als CD erschien, löste bei der Kritik begeisterte Reaktionen aus.

2016 wird für Dresden und seinen weltberühmten Chor ein großartiges Jahr. Der Kreuzchor feiert dann sein 800-jähriges Jubiläum. Auch die Landeshauptstadt Dresden und ihr Stadtmarketing bereiten sich darauf vor. Als einer ihrer wichtigsten kulturellen Repräsentanten soll der Dresdner Kreuzchor weltweit kommuniziert werden. „Der 800. Geburtstag des Kreuzchores wird in den kommenden Jahren ein absoluter Höhepunkt in Dresden sein. Damit dieses Jubiläum auch seine ganze Strahlkraft entfalten kann, schlage ich dem Stadtrat vor, in den kommenden zwei Jahren 400.000 Euro zusätzlich in den städtischen Haushalt einzustellen. Ich hoffe aber auch sehr, dass diese Summe eine Signalwirkung für viele weitere Partner ist, sich finanziell zu beteiligen“, erklärt heute Oberbürgermeisterin Helma Orosz.

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