Rebecca Schmidt, Chemielaborantin

Johannstadthalle lädt zur 4. Praktikums- und Lehrstellenbörse

Für Rebecca Schmidt war schon in der 7. Klasse sicher, dass sie später mal in einem Labor arbeiten möchte. Jetzt ist sie im ersten Lehrjahr und absolviert ihre ersten Übungen – Dichtebestimmung steht auf dem Lehrplan. „Als Laborantin habe ich später viele Möglichkeiten. Ich kann in die Lebensmittelanalyse gehen, in die Kosmetikbranche oder im Krankenhaus arbeiten“, sagt die junge Frau. Auch einen Job in der Forschung könne sie sich gut vorstellen. Junge Leute mit solchen Zukunfsplänen wünscht sich Wolfgang Hübel noch viel mehr. Chemielaborant oder Chemikant, Lacklaborant oder Physiklaborant, Fachkraft in der Abwassertechnik oder in der Abfall- und Kreislaufwirtschaft sind unter den zwanzig meistgefragten Berufen bei jungen Leuten nicht vertreten, konstatiert der Geschäftsführer der Sächsischen Bildungsgesellschaft für Umweltschutz und Chemieberufe Dresden. Die Orientierung auf Abitur und Studium überwiegt. Aber viele schaffen das gar nicht. „Jetzt sind die Studienabbrecher eine unserer Zielgruppen bei der Suche nach Auszubildenden“, meint Hübel. Eine andere Zielgruppe sind junge Leute mit Migrationshintergrund.

Ausbildung Börse

Einladung in vier Sprachen: 25 Prozent der jungen Leute unter 15 Jahren in der Johannstadt haben einen Migrationshintergrund. Quelle: dresden.de

Sie sollen besonders auf der 4. Johannstädter Praktikums- und Lehrstellenbörse in der Johannstadthalle angesprochen werden. In der Johannstadt haben 25 Prozent der Jugendlichen unter 15 Jahren einen Migrationshintergrund, erklärt Ortsamts-Vorsteher André Barth. Der Anteil an Ausländern und an Deutschen mit Migrationshintergrund liegt hier mit 13 Prozent auch deutlich über dem Stadtdurchschnitt von 8 Prozent. Neben Lehrstellenangeboten würden auch Praktikumsplätze vorgestellt, die den jungen Leuten Einblicke in die verschiedenen Berufsbilder ermöglichen. Die Sprache soll dabei keine Barriere sein. Gemeindedolmetscher stehen bei Bedarf zur Verfügung, erklärte Barth.

„Bei unseren Angeboten für Lehrstellen und Praktika steht die Breite im Vordergrund“, betont Johannstadthalle-Geschäftsführerin Ulrike Cadot-Knorr. Die rund 40 Aussteller stellen den Besuchern Berufe von Schornsteinfeger bis Krankenschwester, von Verwaltung bis Handwerk vor. Viele der Unternehmen kämen auch aus der Johannstadt. Allein hier gibt es etwa 500 Betriebe, die ausbilden könnten. Inzwischen sei die Praktikums- und Lehrstellenbörse ein fester Bestandteil der Dresdner Bildungslandschaft geworden, findet SPD-Stadtrat Axel Bergmann. Er hatte die Idee zu der Börse und in den vergangenen vier Jahren viele Partner gefunden.

Zwölf außergewöhnliche Berufe stellt die Künstlerin Eva Leopoldi in ihrer Wanderausstellung „Zwölf mal anders“ vor. Für ihr Kunstprojekt hat Leopoldi verschiedene Freischaffende in Text, Bild und Video interviewt und abgebildet: Falkner, Butler, Puppendoktorin, Prostituierte, Humorberater oder Pinselhersteller. Aber auch einen Ocularisten, der künstliche Augen herstellt, einen Parfumeur und einen Schatzsucher.

WAS: 4. Johannstädter Praktikums- und Lehrstellenbörse
WANN: Sonnabend, 11. Oktober, 10 bis 15 Uhr
WO: JohannStadthalle, Holbeinstraße 68

Begleitprogramm

Raum 1 Filmraum

  • 10:45 – 11:15 Uhr „Schriftlich bewerben – aber wie?“, Angela Rieger, Beratungsstelle Job-in-Club, in Vertretung für das Netzwerk Beratungsstellen der Jugendberufshilfe der Landeshauptstadt Dresden
  • 11:30 – 12:00 Uhr „Trend- und Nischenberufe“, Cathleen Hofeditz, Agentur für Arbeit
  • 12:15 – 12:45 Uhr „Über 170 Ausbildungsberufe in Industrie, Handel und Dienstleistung – welcher ist der passende für Dich?“, Regina Lindig, Industrie- und Handelskammer Dresden
  • 13:30 – 14:00 Uhr „Funkenflug“ — Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Metallberufe — wo ist der Beruf des Schweißers versteckt? Peter Jakob, AMS Ausbildungsgesellschaft für Metalltechnik und Schweißer mbH

Raum 2

  • 10:45 – 11:15 Uhr „Den Stein ins Rollen bringen“ – Eltern als Partner bei der Berufs- und Studienorientierung, Claudia Bühring, Jugendamt
  • 11:30 – 12:00 Uhr „Erfolgreich dual studieren — mit oder auch ohne Abitur“, Franziska Wels, Berufsakademie Sachsen – Staatliche Studienakademie Dresden
  • 12:15 – 12:45 Uhr „Einblick in die Vielfalt natumissenschaftlicher und umwelttechnischer Ausbildungsberufe — Bewerbungsstipps und Aufstiegschancen“, Dietmar Lommatzsch, Sächsische Bildungsgesellschaft für Umweltschutz und Chemieberufe Dresden mbH
  • 13:30 — 14:00 Uhr „Schülerlabore der Stadt Dresden“ – Naturwissenschaft hautnah erleben, Steve Federow, Koordinierungsstelle Berufs- und Studienorientierung
  • 14:15 Uhr Wanderausstellung „12 mal anders“, durch die Ausstellung führt die Künstlerin Eva Leopoldi

 

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