Bis Anfang 2015 will die Stadtverwaltung das überarbeitete Wohnkonzept für Dresden vorlegen. Dabei will die Stadt vor allem auf freien Flächen im Zentrum bauen und die Ortschaften am Stadtrand „behutsam entwickeln“, erklärte heute Detlef Sittel, Zweiter Bürgermeister der Stadt. Er rechnet mit einem jährlichen Bedarf von mehr als eintausend neuen Wohnungen. Dresden besitze ausreichend Flächen für den Wohnungsbau. Im Entwurf des überarbeiteten Flächennutzungsplanes, der dem Stadtrat vorliegt, sind Flächen im kommunalen und privaten Eigentum für den Bau von 12.600 Einfamilienhäusern und 20.600 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern ausgewiesen, ergänzt Baubürgermeister Jörn Marx. Die Stadt hat noch Platz. „Bis zu 600.000 Einwohner sind kein Problem“, sagte Sittel.
Auf der Grundlage der neuen Bevölkerungsprognose, die bis 2030 mit einen Zuwachs von 48.300 Einwohnern rechnet, sollen jetzt Prognosen für die Entwicklung der Haushalte, der Stadtteile und der Wohnungswünsche erarbeitet werden. Die Verwaltung will die Fakten dann um Vorschläge zur Entwicklung des Wohnungsmarktes und zur Förderung von konkreten Vorhaben ergänzen und dem Stadtrat zur Beratung und Beschlussfassung einreichen, kündigte Sittel heute an. Er war von Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) mit der Überarbeitung des im Herbst 2013 im Stadtrat durchgefallenen Wohnkonzeptes beauftragt worden.
Die Linke hat klare Erwartungen an das Wohnkonzept. „Dresden muss sich endlich als aktiver Gestalter des Wohnungsmarktes begreifen. Denn die Fakten sind seit vielen Jahren bekannt: Steigende Mieten und nicht ausreichend bedarfsgerechter und bezahlbarer Wohnraum. Wir wollen eine starke öffentliche Hand, die dafür Sorge trägt, dass in Dresden Menschen – unabhängig von Alter, Herkunft oder sozialer Lage – einen geeigneten Platz zum Leben finden“, erklärte Kris Kaufmann, wohnungspolitische Sprecherin der Stadtratsfraktion, und forderte „ein auch finanziell durchdachtes Wohnkonzept“.
Sittel liefert nun das Zahlenwerk für das Gesamtkonzept, Baubürgermeister Jörn Marx, der die erste Version verantwortet hat, die wohnpolitischen Eckpunkte. So will Marx mit einem extra Programm Wohneigentum für junge Familien fördern. In Abhängigkeit von der Zahl der Kinder könnte das Bauland vergünstigt abgegeben oder ein Zuschuss gezahlt werden. Für junge Familien, die von auswärts nach Dresden ziehen, würde er die Förderung noch einmal aufstocken. Das, so meint er, sind am Ende politische Entscheidungen, die der Stadtrat treffen muss. Auch Vorschläge, mit denen Investoren zum Bau von Sozialwohnungen verpflichtet werden, kündigte er an. Bei der Auswahl der verschiedenen Fördermaßnahmen habe man sich auch an erfolgreichen Instrumenten in anderen Städten wie Hamburg, Stuttgart oder Münschen orientiert, sagte Stefan Szuggat, Leiter des Stadtplanungsamtes. „Der Markt reagiert: Nach dem es über viele Jahre kaum Wohnungsneubau in Dresden gab, laufen jetzt schon zahlreiche neue Projekte“, fügte er hinzu.
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