Die Dresdner Linke will morgen die Weichen für die Kandidatenauswahl zur Oberbürgermeisterwahl 2015 stellen. In einem Beschlussvorschlag an den Stadtparteitag wird die „Wahl einer Persönlichkeit, welche nicht dem konservativen politischen Lager angehört“ als Ziel formuliert. Linke, Grüne und SPD hatten vereinbart, mit einem gemeinsamen Kandidaten anzutreten.

„Wir müssen uns sehr ernsthaft mit der Kandidatenfrage beschäftigen und intensiv mit unserer Parteibasis darüber diskutieren“, sagte Linke-Stadtvorsitzender Tilo Kießling. Schließlich sei man im Wahlkampf auf die Unterstützung aller Mitglieder angewiesen. Über den mit den Grünen und der SPD gemeinsam bestimmten Bewerber soll eine Gesamtmitgliederversammlung oder eine Mitgliederbefragung befinden.

Der Stadtvorstand legt seinen Mitglieder morgen auch die Notvariante zur Beschlussfassung vor. Sollte man sich mit den Partnern im Stadtrat nicht einigen, wird der Vorstand beauftragt, selbst einen geeigneten Kadidaten zu finden, mit dem die Linke in den Wahlkampf ziehen kann. „Das ist aber wirklich für den Notfall“, so Kießling. Er gehe davon aus, dass man eine geeignete Persönlichkeit finden werde. Der Stadtparteitag will sich auch mit der Auswertung der Wahlen zu Europaparlament, Stadtrat und Landtag im Mai und August befassen.

Zur Entscheidung von Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU), nicht wieder anzutreten, sagte Kießling, dass er „sie bewundere, wie sie trotz ihrer Krankheit das Amt führt“. Es wäre schön, wenn die CDU sich schnell entscheidet, „damit Klarheit herrscht in der Stadt“, fügt er hinzu.

Nach letzten Informationen will Oberbürgermeisterin Helma Orosz kommende Woche, voraussichtlich schon am Montag, eine öffentliche Erklärung zu ihrer Kandidatur bei der Oberbürgermeisterwahl 2015 abgeben.