Die Weihnachtskrippe mit den lebensgroßen Figuren ist fertig aufgebaut und wurde heute enthüllt. „Die Figuren sind eine Meisterleistung und werden sicher ein neuer Besuchermagnet“, zeigte sich Dirk Hilbert, Erster Bürgermeister der Stadt, überzeugt. Das Ensemble aus zwölf Figuren ist etwa drei Meter hoch und sechs Meter breit und steht direkt unter dem Striezelmarkt-Baum. Drechslermeister Björn Köhler freut sich darüber, dass sein Entwurf „so gelungen umgesetzt wurde“. Wie viel technische Meisterleistung dahinter stecke, könnten Laien kaum nachvollziehen, meinte er. Gundolf Berger, Geschäftsführer der Firma Erzgebirgische Holzkunst Gahlenz, die die lebensgroße Krippe fertigten, schildert einige der Hürden, die zu meistern waren.

Fünf Meter lange und 80 Zentimeter breite Hölzblöcke bildeten die Grundlage für die Figuren. Sie wurden Schicht für Schicht aus Kanthölzern zusammengeleimt. Da musste die Handwerker schon das erste Problem lösen – handelsübliche Hobelbänke in der Breite gibt es nicht. „Aber jeder Schicht musste absolut plan verleimt sein“, erklärte Berger. Und den Block mit mehreren hundert Kilo Gewicht in eine Drechselbank einzuspannen und zu bearbeiten sei schon eine besondere Herausforderung. „Und es gehört eine gehörige Portion Mut dazu, sich vor diese große rotierende Walze zu stellen und diese zu bearbeiten“, meinte er. Beim Streichen der Figuren habe man zwei Anläufe benötigt. Es sei nicht gelungen, die Farbe streifenfrei mit speziellen Pinseln aufzutragen. „Also mussten wir alles mit Glasscherben wieder abkratzen, neu schleifen und dann spritzen“, sagte er.

Für das Krippenpodest galten ebenfalls besondere Anforderungen. Es muss so beweglich sein, dass regelmäßig die Keile, mit denen der Striezelmarkt-Baum in der Halterung festgeklemmt wird, nachgeschlagen werden können. Jetzt kann das obere Podest aufgerollt werden. Auch ein Zugang zur elektrischen Versorgung der mehr als 16.000 LED-Leuchten wurde so geschaffen.

Rings um den Baum samt Krippe laufen die Aufbauarbeiten für dei 233 Marktstände auf vollen Touren. Die weltgrößte Stufenpyramide steht bereits. Mit einer besonderen Überraschung warten die Organisatoren zum 580. Jubiläumsmarkt auf – es gibt einen Striezelmarkt-Taler. 11 Stück um Wert von 1 Euro werden für 10 Euro verkauft, sagte Matthias Hundt, Prokurist der Dresden Information. Sie gelten wie ein Gutschein auf dem Markt, aber auch nur dort.

Das abwechslungsreiche Programm erläuterte Alexander Siebecke. Auch in diesem Jahr werden wieder hunderttausend Besucher zum Stollenfest erwartet, auf dem der 2014 Millimeter lange Stollen angeschnitten wird. Am 12. Dezember öffnet der Markt zu den Sternstunden bis 23 Uhr. Dann bieten alle Händler eines ihrer Produkte zu besonderen Konditionen an. Am 19. Dezember geht es bei den „Weihnachtsgrüßen aus Florenz“ um italienische Traditionen zum Fest.

Die Stadt hat in den Touristenmagnet Striezelmarkt noch einmal ordentlich investiert. Die Kosten für die Krippe belaufen sich auf rund 73.000 Euro. Für die verstärkte Onlinewerbung wurde ein neuer Striezelmarktfilm produziert. Für Idee, Konzept und Umsetzung zahlte die Stadt rund 12.000 Euro. „Das Video zeigt, verpackt in eine kleine Weihnachtsgeschichte, wofür der Striezelmarkt steht“, meint Hilbert. „Für weihnachtliche Tradition, ehrliches Handwerk, eine festliche Atmosphäre und leuchtende Kinderaugen.“

 

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