Elektromobilität

Ein Elektroauto und mehrere Nutzer – TU Dresden erforscht neue Mobilitätsmodelle

In einer Praxisstudie wollen Wissenschaftler der TU Dresden optimale Szenarien für die Mehrfachnutzung von Elektroautos erforschen. Drewag und Enso haben dafür heute eine Flotte von fünf Fahrzeugen übergeben. Ein Jahr lang werden jetzt Experten der Institute für Automobiltechnik (IAD) und Wirtschaft und Verkehr (WuV) zusammen mit privaten und gewerblichen Testern das Nutzungsverhalten die für die drei VW e-up und zwei BMW i3 untersuchen und auswerten.

Mehr als 500 Interessenten haben sich bereits für die Praxisstudie beworben, sagte Bernard Bäker, Professor an der Fakultät für Verkehrswissenschaften. Weitere Interessenten würden noch gesucht. Für ihn ist das Projekt ein „ganz wichtiger Meilenstein in der Verkehrsgeschichte“. Erstmals werde getestet, wie ein Elektroauto den ganzen Tag über von verschiedenen Nutzern bewegt werden kann und welche Aufladevarianten zwischendurch sinnvoll sind.

Zum Thema:
Private und gewerbliche Nutzer können sich für die Studie bewerben und müssen dafür in einem Fragebogen  ihr Mobilitätsprofil hinterlegen.

>> Projektbeschreibung und Fragebogen

Für die Studie wurden verschiedene Nutzerszenarien entwickelt, erklären die beiden Wissenschaftler Armin Raupach und Ronny Petersohn. Ausgangspunkt ist in den meisten Nutzerszenarien ein Pendler – innerhalb der Stadt, aus einer ländlichen Region, aus der Stadt in ein dichtbesiedeltes Gewerbegebiet oder ein Einpendler, der das Auto an einer zentralen Ladestation abstellt. Tagsüber sind es meist verschiedene Firmen, die das Elektroauto dann weiternutzen. Am Abend kann zum Beispiel ein Pizzadienst das Fahrzeug übernehmen, meint Petersohn, oder der Pendler fährt damit wieder nach Hause und lädt dort die Akkus auf. Am Wochenende könnte die Nutzung durch Touristen erfolgen.

Für die Verständigung der Nutzer untereinander wurde eine Buchungsplattform programmiert. Neben der Koordinierung der Nutzer gehe es auch um eine intelligente Ladeinfrastruktur. Benötigt würden Ladesäulen mit unterschiedlichen Ladeverfahren. Hinzu kommen, so Raupach, Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen, um am Ende der Versuchszeit auch Aussagen darüber treffen zu können, wer solche Autoflotten mit Mehrfachnutzung betreiben könnte und wie die Nutzungsgebühren zwischen den verschiedenen Nutzern aufgeteilt werden müssen.

Drewag und Enso-Chef Rainer Zieschank, der auch Geschäftsfüher bei den Dresdner Verkehrsbetrieben ist, verwies auf bereits umfangreiche ERfahrung zum Thema Elektromobilität. Mehr als 70 Elektroautos seien bereits im Einsatz, 20 Ladestationen hätte das Unternehmen aufgebaut. Auch der Einsatz eines Elektrobusses werde zur Zeit getestet und wissenschaftlich begleitet.

Die gemeinsame Studie von TU Dresden, Enso und Drewag „Enmover – Energie und Mobilität im Verbund“ ist eines von rund 40 Projekten im Schaufenster Bayern-Sachsen Elektromobilität verbindet und wir dvom Bundesverkehrsministerium mit 1,2 Millionen Euro gefördert.

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