Dresdens Linke-Vorsitzende Annekatrin Klepsch rechnet erst im nächsten Jahr mit einer Einigung auf einen gemeinsamen Kandidaten für die Oberbürgermeister-Wahl. Linke, Grüne, SPD und Piraten hatten sich beim Abschluss ihrer Kooperationsvereinbarung im Stadtrat darauf verständigt, mit einem gemeinsamen Bewerber die CDU-Vorherrschaft auf dem Posten des Stadtoberhauptes zu beenden. „Wir sind im Gespräch und werden uns im November noch einmal treffen“, sagte Klepsch. „Namen gibt es erst im neuen Jahr“, fügte sie hinzu.
Der Linke-Parteitag hatte den Parteivorstand gerade beauftragt, einen überparteilichen Kandidaten zu finden. „Das bedeutet für uns, dass der Kandidat keine herausgehobenen Parteifunktionen haben darf“, machte Klepsch klar. Bei Oberbürgermeisterin Helma Orosz, die gleichzeitig stellvertretende CDU-Landesvorsitzende ist, seien Konflikte vorprogrammiert gewesen. Auch die Grünen und die SPD suchen nach geeigneten Bewerbern. Die Ernennung der Dresdnerin Eva-Maria Stange zur Ministerin für Wissenschaft und Kunst im neuen CDU-SPD-Kabinett sei kein Ausschlusskriterium bei der Auswahl von Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl, hieß es heute aus SPD-Kreisen. Auch Orosz sei 2008 als Sozialmininisterin ins Rennen um das OB-Amt gegangen.
Zur Einigung auf einen gemeinsamen Bewerber gehöre, dass dieser sich mit Linken, Grünen, SPD und Piraten über Arbeitsschwerpunkte für seine Amtszeit verständige, sagte Linke-Chefin Klepsch. Sie schloß kategorisch aus, dass sich die Parteien auf eine Unterstützung von Dirk Hilbert einigen könnten. Der Liberale will, nachdem Orosz nicht wieder kandidiert, 2015 als Einzelbewerber antreten. Wir streben die „Wahl einer Persönlichkeit an, welche nicht dem konservativen politischen Lager angehört“ erklärte Klepsch. „Ein Kandidat wie Hilbert ist genau das, was wir ausschließen wollen“.