unfallkommission strehlener platz

Unfallkommission entschärft gefährlichste Kreuzungen in Dresden

293 Unfallschwerpunkte hat die Unfallkommission im Dresdner Straßennetz registriert. Auf 247 Kreuzungen oder Straßenabschnitten gab es mindestens fünf Unfälle mit Personenschaden innerhalb von drei Jahren, auf 46 mindestens fünf Unfälle des gleichen Typs in einem Jahr. Das sind die Maßstäbe, mit denen die Unfallkommission die Gefährlichkeit von Kreuzungen und Straßen bewertet, erklärte heute Martina Gruner, Leiterin der Unfallkommission, bei der Vorstellung der aktuellen Analyse. Experten des Straßenbauamtes, der Polizei und Verkehrswissenschaftler der TU Dresden analysieren die Unfallschwerpunkte und beschließen Maßnahmen zur Beseitung der Unfallursachen.

Gruner Martina Unfallkommission

Martina Gruner, Leiterin die Unfallkommission: 300 gefährliche Kreuzungen und Straßen müssen begutachtet werden. Foto: W. Schenk

Oft können kurzfristige Änderungen für Abhilfe sorgen, meint Gruner. So konnte auf der Marienbrücke ein aktueller Unfallschwerpunkt entschärft werden, indem die Markierung der Fahrbahn verändert wurde. Hier waren Autos beim Befahren der Gleise bei Nässe häufig ins Schleudern geraten. Statt des Schildes „Schleudergefahr“ gibt es nun ein Schild „30 km/h bei Nässe“ und eine veränderte Fahrbahnmarkierung, so dass die Reifenspur jetzt versetzt zu den Gleisen verläuft. An der Kreuzung Strehlener Straße/Franklinstraße wurde die Zufahrt Franklinstraße von zwei auf eine Spur verengt. Das Parkverbot auf der gegenüberliegenden Seite verbessert jetzt die Sichtverhältnisse. Der Effekt der Maßnahme ist bereits messbar, sagte die Chefin der Unfallkommission.

Am Unfallschwerpunkt Nummer 1, dem Strehlener Platz, ist es mit kurzfristigen Maßnahmen nicht getan. „Hier muss die Verkehrssituation grundlegend verändert werden“, erklärte Reinhard Koetnnitz, Leiter des Straßen- und Tiefbauamtes. Kosten von mehr als 1 Million Euro müssten bereit gestellt werden, sich derzeit aber im Haushalt nicht vorhanden, fügte er hinzu. Einzelmaßnahmen, wie zum Beispiel ein Fußgängerüberweg, hätten sofort Folgen für alle anderen Verkehrsbeziehungen und seien darum nicht sinnvoll zu realisieren.Hier ist „kein Licht am Ende des Tunnels zu sehen“, meinte Koettnitz und appellierte an alle Verkehrsteilnehmer, rücksichtsvoll miteinander umzugehen.

Für Furore sorgte 2011 die Entschärfung eines Unfallschwerpunktes in Erfurt mit Hilfe eines Kreisverkehrs:

Weniger Fehlverhalten von allen Beteiligten würde die Unfallzahlen deutlich reduzieren, meint Koettnitz: Radfahrer fahren auf der falschen Seite gegen die Richtung, Fußgänger gehen bei Rot über die Kreuzung, Autofahrer ignorieren den Schulterblick, unangemessene Geschwindigkeit bei Schnee oder Regen – Koettnitz kennt eine lange Liste von Alltagssünden auf der Straße. „Rot ist kein unverbindliches Lichtsignal“, meint er.

Dem Arbeitsprogramm der Unfallkommission von 2013 bis 2015 liegen die Unfalldaten von 2010 bis 2012 zugrunde. Das nächste Ranking mit Unfallschwerpunkten werde dann mit den Daten von 2013 bis 2015 erstellt. Damit habe man Vergleichbarkeit und könne die Effekte der Maßnahmen genau messen, erklärt Gruner. Unabhängig davon reagiere die Kommission auch, wie im Fall der Marienbrücke, auf aktuelle Unfallsituationen.

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