Zum ersten Geburtstag gibts die Top Ten

Ein Jahr ist wie im Flug vergangen. Im November 2013 ist das lokale Online-Journal menschen-in-dresden.de gestartet. Ein rotes Band wurde nicht durchgeschnitten – nur ein kleines Häkchen im WordPress-Dashboard musste entfernt werden. Und schon war es passiert.

1.400 Beiträge verteilen sich inzwischen auf die verschiedenen Rubriken, viele davon sind in den Stadtleben-Dossiers um Hintergrundmaterial und Links ergänzt. Hinzu kommen noch 600 Polizeimeldungen. Fast 3.000 Bilder finden sich in den Artikeln und Fotoserien. Gunter Gall von kult tv stellt regelmäßig Videos zur Verfügung. Jan Frintert hat menschen-in-dresden.de sehr früh auf seinem Online-Magazin neustadt-geflüster.de verlinkt. Das hat besonders beim Start geholfen. Die Besucher kommen von Facebook – hier sehr viele über die Mobilversion, über die Google-Suche und inzwischen über die Startseite. Letzteres ist für mich die erfreulichste Nachricht – es hat sich eine treue Nutzergemeinde zusammengefunden, die zum Glück immer noch wächst.

In der Rubrik Ansichten versammeln sich ein Koch, ein Buchhändler, vier Anwälte, ein Musikliebhaber und eine Eishockey-Liebhaberin (!), geben Tipps und berichten von ihren Erlebnissen. Weitere Partner sind herzlich willkommen.

Eine Erfahrung teile ich mit allen anderen privat initiierten lokalen Onlineangeboten. Die Werbekunden rennen einem nicht die Tür ein. Ohne Vermarktung wird jedoch aus dem Online-Journal kein tragfähiges Geschäftsmodell. Das bleibt also spannend, aber nicht aussichtslos. Inzwischen kann ich auch beruhigt mal ein paar Tage wegbleiben. Ein zuverlässiger Kollege macht dann die ganze Arbeit.

Beobachtet habe ich in den letzten Monaten, wie sich die Social-Media-Affinität bei den politischen Akteuren in der Stadt verteilt. Die Linke-Mitglieder sind bei Facebook sehr aktiv, die Grünen und die Piraten bei Twitter. Bei allen anderen sind die Aktivitäten eher auf einzelne Personen beschränkt.

Eine andere Beobachtung betrifft das Medienangebot in Dresden. Es ist im Vergleich mit anderen großen Städten vielfältig, besonders im Ostvergleich. Neben mehreren Tageszeitungen, lokalen Radios und Fernsehen, Stadtteilzeitungen und Online-Nachrichtenangeboten mischt auch das Rathaus als Medienunternehmer mit: ein wöchentliches umfangreiches Amtsblatt mit eigenem Onlineauftritt und das weitverzweigte Stadtportal dresden.de. Dass diese steuerfinanzierten Angebote fleißig mit den privatwirtschaftlichen Medien um Werbekunden konkurrieren (dürfen), ist erstaunlich und verzerrt den Wettbewerb.

Was ich mir von der Stadt, insbesondere vom Eigenbetrieb IT wünsche, sind Initiativen zum Thema offene Verwaltungsdaten: Bereitstellung von Schnittstellen zum umfangreichen Datenmaterial. Ich bin überzeugt, das das bei der Dresdner Onlinegemeinde auf große Zustimmung stoßen würde.

Noch ein kurzer Blick nach vorn. Für die Adventszeit haben wir etwas ganz Besonderes vorbereitet. Schülerinnen und Schüler einer 6. Klasse in der IBB-Mittelschule haben eigene Geschichten geschrieben und erzählen diese in selbstgedrehten Videos. Das werden 24 Überraschungen im Adventskalender.

Im kommenden Jahr wird sich einiges ändern. Darauf freue ich mich schon.

 

 

 

 

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