Die Stadt hat dazu aufgerufen, Anträge für das Förderprogramm „Barrierefreies Bauen – Lieblingsplätze für alle“ einzureichen. Der Freistaat habe das im vorigen Jahr erstmals aufgelegt Programm verlängert. „Damit steht auch 2015 ein Betrag von 245.100 Euro zur Verfügung“, erklärte heute Baubürgermeister Jörn Marx. In dem Programm werden kleine Investitionen bis zu 25.000 Euro gefördert. „Ziel ist es, insbesondere in öffentlich zugängigen Kultur-, Freizeit-, Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen vorhandene Barrieren für Menschen mit Behinderungen abzubauen“, so Marx. Trotz des geringen Umfangs der Fördersumme sei 2014 viel bewegt worden.

14 von den 67 beantragten Projekten konnten unterstützt werden, erklärte Denise Kutschke vom Stadtplanungsamt. So bekam das Elbamare Erlebnisbad einen mobilen Schwimmbadlifter. Vier mal wurden Treppenlifte eingebaut, wie zum Beispiel im Lingnerschloss am Restaurantzugang. Das NaturKulturBad Zschonergrund und die Hatikva-Bildungs- und Gedenkstätte für jüdische Geschichte und Kultur erhielen behindertengerechte WC-Anlagen. Ein außergewöhlicher barrierefreier Zugang konnte vor Eröffnung der Ostrale in Betrieb genommen werden. Damit wurden erstmals die oberen Etagen der Ausstellungsräume für Rollstuhlfahrer zugänglich.

In der Kirche der Evangelisch-Lutherische Gemeinde Bad Weißer Hirsch waren ohnehin Umbau- und Sanierungsarbeiten geplant. Mit Mitteln aus dem Förderprogramm konnte der Bau eines barrierefreien Zugangs in das Gesamtvorhaben aufgenommen werden, erläutert Pfarrerin Katrin Wunderwald. Dafür wurde der Weg von der Straße bis zum Seiteneingang der Kirche um 15 Zentimeter angehoben und mit neuen Gehwegplatten ausgelegt. Hier erreicht man auch das neue behindertengerechte WC. Um dafür Platz zu schaffen, musste im Innenraum eine Wand um einen halben Meter versetzt werden. Bis zum drittten Advent sollen alle Umbauarbeiten abgeschlossen sein. Dann will die Pfarrerin mit einem Festgottesdienst die Wiedereröffnung der Kirche feiern.

Anträge für das Programm 2015 können bis 12. Januar eingereicht werden. Im März fällt die Entscheidung über die Projekte für das Jahr 2015.

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