Thema: Pegida

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Breites Bündnis „Dresden für alle“ ruft zu Sternlauf am Montag auf

Vertreter von Kirchen, Gewerkschaften, Parteien, Ausländerinitiativen, aus Kultureinrichtungen und der Technischen Universität haben für den 8. Dezember zu einem Sternlauf aufrufen. Ziel des Sternlaufs soll der Rathausplatz am Trümmerfrauendenkmal sein, wo eine gemeinsame Kundgebung geplant ist. Pegida hat für den Montag zum 8. Spaziergang eingeladen und will den Startpunkt noch mitteilen. Die Facebook-Seite von Pegida war heute zeitweise blockiert. Facebook Deutschland hat offenbar aufgrund von Nutzermeldungen die Facebook-Seite von Pegida gesperrt, dann aber wieder freigeschaltet.

Ziel des Sternlaufs soll der Rathausplatz am Trümmerfrauendenkmal sein, wo eine gemeinsame Kundgebung geplant ist. „Wir stehen für eine Stadt, in der jeder und jede sein Leben leben kann, ohne dabei andere in ihrer Freiheit zu beschränken. Damit das vielseitige und offene Dresden jeden Tag Realität sein kann, müssen wir ohne Vorbehalte und Ängste aufeinander zugehen, miteinander reden, einander zuhören und gemeinsam nach Lösungen suchen“, heißt es in dem Aufruf. Gleichzeitig über die Organisatoren Kritik an Pegida. Dies sei „eine patriotische Bewegung, die Menschen, die nicht in ihr Weltbild passen, nicht in unserer Stadt haben möchte und ein diffuses Angstbild verbreitet“. Die Sternlauf-Organisatoren wollen gemeinsam zeigen, dass Dresden mehr ist als die Menschen, die sich derzeit hinter Pegida versammeln.

Routen des Sternlaufs am 8. Dezember:

  • Route 1: Ab 16.30 Uhr vom Bahnhof Neustadt, organisiert von Dresden Nazifrei
  • Route 2: Ab 18 Uhr von der Synagoge aus, organisiert von der Jüdische Gemeinde zu Dresden
  • Route 3: Ab ungefähr 17 Uhr vom Dresdner Zoo aus, organisiert von Ausländerrat Dresden
  • Route 4: Ab 17 Uhr vom Fritz-Förster-Platz (TU Dresden), organisiert vom StuRa TU Dresden
  • Route 5: Ab ungefähr 17 Uhr von der Florian-Geyer-Straße in Dresden Johannstadt, organisiert von den Kirchen in Dresden
  • Route 6: Ab ungefähr 17 Uhr vom Bahnhof Mitte aus, organisiert von SPD, Die LINKE und Bündnis90/ Die Grünen.

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„Wir dürfen nicht tatenlos zusehen, wenn intolerantes Gedankengut um sich greift und Hass geschürt wird“, sagte Eric Hattke vom Studentenrat der TU Dresden. Innerhalb kurzer Zeit hatten allein auf der Studentenrat-Facebook-Seite mehr als 1.300 Teilnehmer für den Montag zugesagt. Uni-Rektor Hans Müller-Steinhagen betont, dass auch die Universität „vom Miteinander ausländischer und deutscher Studierender und Wissenschaftler“ lebe, die „alle unabhängig von Religion und Herkunft fester Bestandteil unserer Universität sind“. Die Pegida-Demonstrationen würden die Bemühungen der  Universität für ein weltoffenes und tolerantes Dresden behindern, betonte er. Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) begrüßte die Initiative und rief auf, „alles dafür zu tun, dass die Demonstrationen friedlich bleiben“.

Die CDU Dresden hat ihren Mitglieder eine Beteiligung am Sternmarsch gemeinsam mit den Kirchen empfohlen. Gleichzeitig fordert Kreischef Christian Hartmann aber auch „einen gemeinsamen Dialog mit den Demonstrationsteilnehmern der Pegida unter Moderation unserer Oberbürgermeisterin. Wer gegeneinander demonstriert, kann sich nicht zuhören“. Die AfD lehnt den Sternlauf ab. Kreisvorsitzender Jürgen Schulz kritisiert die Organisatoren und fragt, welcher Wahn hier sein Spiel mit dem Feuer treibe.

Indessen versucht Pegida juristisch gegen die Blockade ihrer Demonstration am Montag vorzugehen. Auf ihrer Facebook-Seite hat das Pegida-Orgateam die Demonstrationsteilnehmer aufgerufen, wegen der Blockade Strafanzeige gegen Unbekannt zu stellen und dafür einen Mustertext veröffentlicht. Darin heißt es, dass Unbekannte den Fortgang der Demo aktiv behindert hätten. „Das Vorgehen der Unbekannten stellt damit eine strafbare Handlung nach dem Versammlungsgesetz und dem Strafgesetzbuch dar“. Die Behörde wird aufgefordert, Aktenzeichen und Ermittlungsergebnisse mitzuteilen.