Was für ein Spaß, wenn der Pate einlädt! Zugegeben, es ist nicht ganz billig, die Einladung anzunehmen. Aber die Unterhaltung selbst ist ja auch nicht billig, im Gegenteil. So locker-flockig, lässig-rockig und spontan-vital das Ganze auch daherkommt – „Mafia Mia“ ist eine hundertprozentig durchchoreografierte, von langer Hand und Zeit vorbereitete und aufs kleinste Detail abgestimmte Show. Das große Plus: Das alles merkt man nicht. Alljährlich im Advent rocken die Firebirds zusammen mit Sängerin EliZa, dem Entertainer Bert Callenbach und dem Comedy-Duo Schlicht und Kümmerling wie auch mit verschiedenen Künstlern das Erlwein-Capitol in Dresden. Die Mischung ist vielversprechend: Live-Musik, artistische Nummern, Comedy und eine Geschichte, die sich als roter Faden durch den Abend zieht. Nicht zu vergessen: ein Drei-Gänge-Menü. Und alles, wirklich alles, hält, was es verspricht. Das Dinner ist ein wohlschmeckendes Weihnachtsessen, die Geschichte schlüssig. Die Comedy bringt erwartbare wie herzhafte Lacher und die Artisten lassen das Publikum luftanhaltend staunen.
Gefilmt in New York
In diesem Jahr holt das Mafia-Mia-Team ein Stück New York in die sächsische Landeshauptstadt. Was die Dinner-Show-Gäste da als eingespielte Filmchen amüsiert anschauen, hat die Macher einige Nerven gekostet. Schließlich darf man in der Acht-Millionenstadt nicht mal so eben auf dem Flughafen drehen, muss also einen Moment abpassen, an dem keiner guckt. Für die Aufnahmen in der Bronx sind die Künstler von netten Straßenpolizisten ganz unbürokratisch spontan eskortiert worden. Aber das sind Geschichten hinter der Geschichte, auch amüsant und spannend, aber vor allem ein authentischer Hintergrund für den Show-Abend in Dresden.
Kraftmänner und Schau-Klau
Warum überhaupt in New York gedreht wurde? Weil der Pate seine Steuermillionen dorthin bringt oder besser: bringen lässt. Und zwar mithilfe von Schlicht und Kümmerling, die das Geld in Teigwaren anlegen und damit dann den ganz großen Coup starten wollen. Das bringt eine Tollpatschigkeit nach der anderen mit sich – und jede Menge Klamauk ins Capitol. Zwischenrein verbiegt sich die Artistin Sharyn Monni inmitten einer Kugel und die Hand-auf-Hand-Akrobaten Johnny und Omar Marton heben und drehen sich, dass man meint, die Anatomie hat bei diesen beiden Männern skurrile Ausnahmen gemacht. Natürlich gibt es neben der handgemachten Musik auch tollen Gesang – neben EliZas Röhre holen auch die Firebirds a cappella den Schmelz aus ihren Stimmen und bedienen mehrere gängige Musikstile. Zum Schluss darf sogar geklaut werden, allerdings bekommt nur einer das Privileg. Vier Jahre lang hatte sich das Mafia-Mia-Team den Entertainer-Taschendieb Kenny Quinn in die Show gewünscht – jetzt ist er dabei. Ebenfalls mit von der Partie: Fünf Tänzerinnen, die weit mehr können als nur die Beine hochwerfen. Fazit: ein gelungener Abend, auch für all jene, die ihn nicht von der Steuer absetzen können. Immerhin: Das Geld ist gut angelegt, der Spaß ebenso.
noch bis zum 11. Januar 2015, Karten ab 58,50 Euro, Tel.: 0351/4276461
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