In die Künstlerappartements des Festspielhauses Hellerau werden demnächst Flüchtlinge oder Asylbewerber einziehen. Die ämterübergreifende Arbeitsgruppe der Stadt hat „keine Bedenken, in den Appartements für einen begrenzten Zeitraum Flüchtlinge unterzubringen“, erklärte heute Marco Fiedler aus dem Büro von Sozialbürgermeister Martin Seidel auf Nachfrage. In der nächste Woche würden mit den Mitarbeitern des Festspielhauses alle Details zur Ausstattung und den Unterbringungskapazitäten besprochen.
Von der ursprünglich vorgeschlagenen Variante, die im Bau befindliche Probebühne entsprechend herzurichten, habe man übereinstimmend Abstand genommen, hieß es. Die Belegschaft war im November mit der nicht alltäglichen Initiative in die Öffentlichkeit getreten, sich konkret um Flüchtlinge kümmern zu wollen, diese in Hellerau unterzubringen und ehrenamtlich zu betreuen.
Um weitere Flüchtlinge und Asylbewerber unterbringen zu können, prüft die Stadt derzeit zwanzig alternative Standorte, so Fiedler. Dies sei auch darum erforderlich, um den Ausfall des Hotels „Prinz Eugen“ in Laubegast zu kompensieren. Dessen Eigentümer hatte sein Angebot zurückgezogen. Die Jahresprognose für die Zahl der aufzunehmenden Flüchtlinge im Jahr 2015 sei für Ende Februar angekündigt. Planmäßig würden die Arbeiten an den anderen Standorten in Dresden laufen. Am 30. Januar ist Tag der offenen Tür im ersten neu hergerichteten Objekt in der Tharandter Straße in Löbtau.