Mit einem bunten Karnevalsumzug ist die Initiative „Brücken schaffen“ heute Nachmittag durch Klotzsche gezogen. Engagierte Einwohner aus Klotzsche und Hellerau waren gekommen, um „eine bunte Vielfalt für mehr Fremdenfreundlichkeit und interkulturelle Solidarität“ zu zeigen. Sie wollen damit auch ein Gegengewicht zu den Montagskundgebungen gegen die Unterbringung von Asylbewerbern in Klotzsche setzen.
„Ihr seht ganz toll aus“, begrüßte Andreas Weck-Heimann, der für die Grünen im Ortsbeirat in Klotzsche sitzt, die etwa 40 bis 50 einfallsreich kostümierten Teilnehmer des Umzugs. Ganze Familien waren gekommen, auch der Pfarrer, der Ortsamtsleiter und die Stadträtinnen Ulrike Caspary (Grüne) und Anja Apel (Linke). Zwei ältere Damen auf dem Sonntagsspaziergang schlossen sich spontan an. „Wer sich verkleidet, wird selbst zu einem Fremden und wir integrieren jetzt etwas Fremdes“, suchte Weck-Heimann ein Bild, das die Situation in Klotzsche beschreibt. Bis Ende 2016 soll an der Karl-Marx-Straße eine Asylbewerberunterkunft mit 60 Plätzen gebaut werden. Bis dahin ist als Übergangslösung die Unterbringung von Asylbewerbern in einem Teil der Zimmer des Airport-Hotels schräg gegenüber vom künftigen Bauplatz erfolgen. Dagegen hatten Anwohner mehrfach montags demonstriert. Auch auf den Pegida-Demos waren Plakate zu sehen mit der Losung „Klotzsche, wir sagen nein zum Asylbewerberheim“.
So soll der Umzug am Sonntag auch zeigen, dass dies nicht die Meinung aller Bewohner von Klotzsche und Hellerau ist. Am kommenden Freitag plant die Initiative ein Vernetzungstreffen im Festspielhaus in Hellerau. Die Beschäftigten dort hatten zwei Künstler-Appartements zur Unterbringung von Asylbewerbern angeboten und wollen diese in ihrer Freizeit auch betreuen. Das Vernetzungstreffen soll dazu dienen, die Betreuung künftiger Asylbewerber und Flüchtinge im Alltag, bei der Freizeitgestaltung, im Bürgerdialog und bei der Öffentlichkeitsarbeit zu organisieren. Im Ortsamtsbereich Klotzsche/Hellerau mit etwa 14.000 Einwohner sind in den Asyl-Unterkünften 70 bis 80 Plätze vorgesehen.
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