Hunderte Dresdner haben am Sonntag den Aufzug von etwa 500 Neonazis durch die Stadt gestört. Mit Blockaden in Richtung Theaterplatz und lautstarken Proteste entlang der Umzugsstrecke zeigten sie in Sicht- und Hörweite ihren Protest gegen den Trauermarsch des „Aktionsbündnisses gegen das Vergessen“. Zeitweise artete der Nachmittag in einen fast freundschaftlichen Wettstreit zwischen Gegendemonstranten und Polizeikräften aus.
Die Gegendemonstranten, koordiniert vom Bündnis Dresden Nazifrei, waren bestrebt, den Weg des Neonazi-Umzugs wirksam zu stören, die Polizeikräfte erfüllten ihre Aufgabe, das Demonstrationsrecht für das „Aktionsbündnis gegen das Vergessen“ sicher zu stellen. Beide Seiten konnten am Sonntag Erfolge verzeichnen. Dresden Nazifrei, weil es mit mehreren Blockaden auf der St. Petersburger Straße den geplanten Weg in Richtung Hauptbahnhof verhindern konnte, die Gegenseite dafür, dass sie am Ende mit mehreren Umwegen ihre Abschlusskundgebung doch noch am Hauptbahnhof durchführen konnte. Allerdings prangte da auch von der Wand des Hauptbahnhofes die Werbung für das Aussteigerprogramm für Neonazis. Jakob Gilles vom Bündnis Dresden Nazifrei meinte., dass es nicht einfach gewesen sei, die Gegendemonstranten für den 15. Februar zu mobilisieren. Man habe sich auf den Zeitraum 12. bis 14. Februar konzentriert. „Letztlich sei es aber gelungen“, meinte er.
Wegen der Blockaden auf der St. Petersburger Straße hatte die Polizei den Neonazi-Demonstrationszug über die Bürgerwiese und die Seevorstadt zum Hauptbahnhof umgeleitet. Die geplante Zwischenstation der Rechten am Denkmal der Trümmerfrau musste ausfallen. Das Terrain war bereits besetzt. Unter den Demonstranten hatten sich hier auch Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD) und Dresdens SPD-Kreisvorsitzender Christian Avenarius eingereiht.
Die Polizei sprach von einem insgesamt friedlichen Verlauf der Kundgebungen und der Gegenaktionen. Insgesamt seien fast 1.40o Beamte, unter anderem aus Niedersachen, Mecklenburg-Vorpommern und der Bundespolizei im Einsatz gewesen.
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