Der Vorsitzende der Dresdner AfD-Stadtratsfraktion Stefan Vogel ist heute abend mit 93 Prozent zum Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl am 7. Juni nominiert worden. Von den etwa 160 Mitgliedern des Kreisverbandes waren 42 zum Parteitag in den „Steiger am Landhaus“ gekommen.
- 1957 in Dresden geboren, ledig
- Dipl.-Ökonom, Univ. Leipzig
- seit 1998 freiberuflicher Finanz- und Investment-Makler
- Mai 1989 bis 1993 Darmstadt
- seit 1993 wieder in Dresden in verschiedenen Leitungsfunktionen bei Berufsförderungswerk, AWO, DRK
„Die rot-grün-rote Mehrheit im Stadtrat bedeutet nichts Gutes für Dresden. Dafür braucht es ein Korrektiv“, sagte Vogel nach seiner Nominierung auf einer Pressekonferenz. Er wolle ein Oberbürgermeister für alle Dresdner sein und versprach eine „andere Kommunikationspolitik als bisher“. Ein Wahlkampf-Programm werde in den kommenden Wochen aufgestellt. Vier Punkte sollen darin eine zentrale Rolle spielen: Miteinander statt Gegeneinander, ein wirtschaftlich starkes Dresden, kluge Haushaltspolitik und Sicherheit für die Stadt.
Vogel bezeichnete die Politik der Stadtratsmehrheit von Linke, Grünen und SPD als „Blockadepolitik. Die wollen wir so begleiten, dass sie die vier Jahre nicht durchhalten“, kündigte er an.
Kreisvorsitzender Jürgen Schulz sagte, dass die AfD keinen der bisher bekannten Bewerber vorbehaltlos unterstützen könne. FDP-Mann Dirk Hilbert habe in seinen 14 Jahren im Rathaus „wenig innovative Akzente gesetzt“. Dresden brauche deutlich mehr wirtschaftliche Dynamik. Der von der CDU nominierte Innenminister Markus Ulbig „strahlt nicht die innere Überzeugung aus, dass er das Amt wirklich möchte“, sagte Schulz und unter der rot-grün-roten Bewerberin Eva-Maria Stange würde der „Zug noch schneller in die falsche Richtung fahren“. Schulz bezeichnete Vogel als Dresdner mit Herz und Verstand, der kein Blatt vor den Mund nehme. Er „steht für Integration und nicht für Spaltung“.
Damit sind jetzt vier Bewerber für die Oberbürgermeisterwahl am 7. Juni namentlich bekannt. Der Pegida-Verein will ebenfalls noch einen Kandidaten benennen. Das Bündnis Freie Bürger hat über sein Vorgehen noch nicht entschieden.
Auf einen gemeinsam unterstützten Kandidaten aus dem bürgerlichen Lager werden sich die Parteien erst im zweiten Wahlgang einigen, schätzt Vogel. Er sieht es nicht als Nachteil, dass im ersten Wahlgang mehrere Bewerber gegen die Kandidatin von Rot-Grün-Rot und dem Bündnis „Gemeinsam für Dresden“ antreten.