Donsbach Umfrage 2202

Studie: Dredner sind im Vergleich zum Bundestrend die größeren Putin-Versteher

Bei einem Vergleich von politischen Haltungen der Dresdner mit dem Bundestrend hat sich eine stärkere nationalistische Haltung und ein deutlich höheres Vertrauen zu Russland und Wladimir Putin herausgestellt. Deutlich stärker als der deutsche Durchschnittsbürger treten die Dresdner für ein „hartes und energisches Durchsetzen deutscher Interessen gegenüber dem Ausland“ ein (35 im Vergleich zu 17 Prozent) und für mehr „Mut zu einem starken Nationalgefühl“ (41 zu 36 Prozent).

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Viel gefragter Interviewpartner in den Auseinandersetzungen rings um Pegida: Wolfgang Donsbach. Foto: W. Schenk

Zu diesem Ergebnissen kommt eine Studie des Instituts für Kommunikationswissenschaftlen unter Leitung von Wolfgang Donsbach. Die Forscher haben dafür die Ergebnisse einer im Februar durchgeführten telefonischen Umfrage unter 511 repräsentativ ausgewählten Dresdnern den vergleichbaren bundesweiten Umfrageergebnisse gegenübergestellt. So meine immerhin jeder fünfte Dresdner und damit etwas mehr als der Rest des Landes auch, „wer schon immer hier lebt, sollte mehr Rechte haben, als die, die später zugezogen sind“ (Vergleich: Studie der Universität Bielefeld). „Die Zahlen sprechen für einen leicht erhöhten Nationalstolz, aus dem sich dann auch ein bedenklicher Chauvinismus speist“, so Donsbach zu seiner Einschätzung einer stärkeren nationalistischen Haltung.

Die Einschätzung der Dresdner als die größeren „Putin-Versteher“ ergibt sich für Donsbach aus dem Vergleich in der Vertrauensfrage. 39 Prozent nennen Russland bei der Frage nach Ländern, denen Deutschland als Partner vertrauen kann. Damit komme Putins Reich zwar auch in Dresden immer noch nach Frankreich, Großbritannien und den USA. Aber Russland werde hier mehr als doppelt so häufig eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zugetraut wie im Bundesgebiet insgesamt (17 Prozent, DeutschlandTrend von Infratest-dimap). Bei der letzten Kundgebung der Pegida-Anhänger auf dem Neumarkt hatte es bei der Rednerin, die Organisator Lutz Bachmann als Anastasia aus Russland vorstellte, sogar „Drushba, Drushba“-Sprechchöre gegeben.

Die Studie hat auch ergeben, dass  der Vorwurf, die Stadt sei besonders fremdenfeindlich, nicht haltbar sei. Die Mehrheit der Dresdner findet es gut, wenn Stadt und Land Sachsen Geld ausgeben, um Flüchtlingen zu helfen (59 Prozent stimmen „voll und ganz“ oder „eher“ zu), 57 Prozent begrüßen es, wenn ausländische Fachkräfte nach Dresden kommen und jeder Zweite ist bereit, selbst etwas für Flüchtlinge zu tun, die in Not sind. In der Frage, ob die Ausländer nur herkämen, „um unseren Sozialstaat auszunutzen“, konnten die Wissenschaftler keinen wesentlichen Unterschied zwischen Dresdnern und dem Deutschlandtrend feststellen – 16 Prozent der Dresdner stimmten zu, 17 Prozent sind es bundesweit (Studie der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung von 2014).

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