Im Konflikt um den Bau eines Schulcampus am Straßburger Platz haben die Bauherren ihre Kritik an der Stadtverwaltung weiter verschärft. Während drei Eiben auf dem Baugrundstück von der Behörde gerade zum Naturdenkmal erklärt wurde, musste eine ähnliche Eibengruppe für den Bau eines Einkaufszentrums weichen. „Hier wird mit zweierlei Maß gemessen“, kritisiert Jörg am Rhein, Vorsitzender des Vorstandes der Ehrlich’schen Schul-und Armenstiftung. Unverständlich ist zudem, dass die „Unterschutzstellung unserer Eiben erfolgte, während gleichzeitig unser Verfahren am Verwaltungsgericht gegen die Versagung der Fällgenehmigung noch immer läuft“, fügte er hinzu. Seit anderthalb Jahren wehrt sich die Stiftung gegen die Verweigerung der Fällgenehmigung mit einer Anfechtungsklage am Verwaltungsgericht. Während hier das Urteil noch immer ausstehe, werde auf dem städtischen Grundstück gegenüber mit der Säge Fakten geschaffen. „Da können einem schon leise Zweifel an der Sinnhaftigkeit städtischer Entscheidungen kommen“, zeigt sich am Rhein höchst verwundert.
Seit drei Jahren plant die Akademie für Berufliche Bildung (AFBB) zusammen mit ihren Schwesterunternehmen Akademie für Wirtschaft und Verwaltung (AWV) und Fachhochschule Dresden (FHD) den Neubau eines großen gemeinsamen Schulcampus am Straßburger Platz. Die sehr weit gediehenen und mit den städtischen Ämtern vielfach vorbesprochenen Pläne stehen nun vor dem Aus, weil die Stadt per Verordnung drei auf dem Grundstück Blochmannstraße 2 stehende Eiben zu Naturdenkmalen erklärt hat. Mit dem neuen Schulcampus im Karree Straßburger Platz, Grunaer Straße, Blochmannstraße, Seidnitzer Straße und Güntzstraße sollten die Berufsschulen, Berufsfachschulen, Fachschulen und die Fachhochschule an einem Standort zusammengezogen werden.
„In allen Gesprächen begegnete uns ein großes Wohlwollen gegenüber unserem Vorhaben. Sogar mit Wirtschaftsbürgermeister Hilbert haben wir gesprochen“, erklärt Günther Kahle, Geschäftsführer der AFBB. „Die Fortsetzung der Bebauung an der Grunaer Straße hin zum Straßburger Platz sei sehr zu begrüßen hieß es, eine kriegsbedingte Bebauungslücke werde endlich geschlossen“, hieß es aus dem Stadtplanungsamt. die völlig unverständliche Unterschutzstellung der drei Eiben werfe nun die Baupläne völlig über den Haufen, schildert Kahle die Lage. „Wie wir unter Aussparung des Eibenareals, welches die Hälfte der Fläche entlang der Grunaer Straße einnimmt, unseren Raumbedarf realisieren sollen, ist völlig unklar“, so der Manager. Eine totale Umplanung werfe das Vorhaben um Monate, wenn nicht Jahre zurück. „So verprellt die Landeshauptstadt Dresden Investoren“, reagiert Kahle sauer. Es gehe hier immerhin um einen Neubau für über 20 Millionen Euro und circa 12.000 Quadratmeter Nutzfläche. Mehr als 200 Arbeitsplätze würden neu geschaffen und erhalten.
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