Wie soll das gehen – Rock´n Roll, kombiniert mit Burlesque? Ganz platt gesagt: Da machen welche Musik, manche singen und andere ziehen sich aus. Für das Publikum der Dresdner Premiere der „Firebirds Burlesque Show“ ein Grund, stehenden Applaus zu zollen, sich auch zwischendrin mal zu erheben und mitzusingen und – alle Altersgruppen eingeschlossen – beschwingt den Saal zu verlassen. Doch hatten manche zunächst noch gestutzt: Irgendwie schienen zu Beginn der Show die Musik und die Entblätterungsszenen nicht so recht zusammenzupassen. Sie taten sich zwar nicht weh, harmonierten aber auch nicht. Dabei gab es einige hübsche Szenen, beispielsweise als aus einer Automechanikerin eine Marylin wurde – mit weißem Kleid und Wind darunter. Dieses Kleid zog sie dann natürlich noch aus, um am Ende mit einem kleinen bisschen mehr als nichts dazustehen. Das war bei den anderen beiden Damen ähnlich. Sie unterschieden sich in ihren sehr fantasievollen Kostümen, welche sie Stück für Stück fallen ließen, mit ihren schlanken bis drallen Körpern und den Requisiten von Cadillac bis zur überdimensionalen Rosentasse. Das Prozedere aber war das gleiche: Es begann meist mit den Handschuhen, führte über Rock, Strümpfe und Korsage und zum Schluss war der BH dran. Begleitet wurde diese Art künstlerischer Striptease immer von Musik.
Elvis Schmelz und Haley-Drive
Und dann war da noch die Live-Musik der Firebirds und der Cool Cats, und zwar erwartungsgemäß gut – und in ihrer Zusammensetzung sogar großartig. Denn erstmals erlebte man die fünf Herren als in sich stimmige Band und gleichzeitig als perfekte Begleiter der Cool Cats, drei Damen, die mit enormer Vitalität und starken Stimmen über die Bühne tanzen. Mit der Interpretation des Songs „Ich will keine Schokolade“ holten sie sich endgültig die Publikumsgunst. Und die Herren? Die brauchten nur vor den Vorhang zu treten. „Hallo Dresden, wir sind die Firebirds.“ – und schon hatten sie die Zustimmung des kompletten Publikums. Glücklicherweise ruhten sie sich nicht darauf aus, sondern lieferten gute Musik ab: einen temporeich-nostalgischen Mix aus 50er und 60er-Jahre Sound und charmantem A-Capella-Gesang. Guido Gentzels Elvis-Schmelz und flotten Bill-Haley-Drive. Saxophonist Massa hatte gleich mehrere wunderbare Soloauftritte. Alles in allem ein kurzweiliger Abend mit viel mehr als nur Musik, Gesang und Ausziehen.
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