Jägerpark Ostereier

Jesus auf dem Ei – Osterausstellung im Museum Jägerhof ist eröffnet

„Am Karfreitag werden die Eier bemalt, Stück für Stück. Dann packt man sie in einen Korb und nimmt sie am Ostersonntag mit in die Kirche, lässt sie weihen und trägt sie wieder heim“, erzählt Rüdiger Steinke im Jägerhof. „Zu Hause wird die Farbe dann wieder abgewaschen – um sie aufs eigene Gesicht aufzutragen.“ Damit sei man dann selbst geweiht, berichtet der Dresdner von einem uralten Brauch aus der Bukowina, einer Region im Norden Rumäniens und südlich der Ukraine. Von dort kommen Elena Torak und ihre Tochter Paula. Die beiden sind die weitgereistesten Volkskünstler der diesjährigen Osterausstellung im Jägerhof.

Hoch konzentriert tragen sie flüssiges Wachs musterhaft auf ein Ei auf, tauchen dieses in Farbe und bemalen es weiter. Wachsschichten wechseln mit Farbschichten – und am Ende ist das einst weiße Hühnerei ein farbenprächtiges kleines Kunstwerk.

Vier bis fünf Stunden brauchen die Frauen für solch ein Ei, viele werden so während der Tage im Volkskunstmuseum entstehen. Noch weitaus mehr haben sie mitgebracht. Neben den Torakschen Schöpfungen sind auch andere Schönheiten im Sonderausstellungsraum im ersten Geschoss zu bewundern, etwa ein Ikonenei mit den Bildnissen von Maria mit Jesus auf der einen und dem erwachsenen Jesus als Christus auf der anderen Seite, geschaffen von Besinari Florin. Museumsdirektor Igor A. Jenzen hat es für den Jägerhof erworben, kaum dass es aus der Bukowina eingetroffen und ausgepackt war.

Das A-B-C des österlichen Jägerhofes

Wie die Weihnachtsausstellung ist auch die Schau zu Ostern eine gern besuchte Dresdner Tradition. „Jedes Jahr gliedert sie sich in drei Teile – A, B und C“, so Igor A. Jenzen. „A zeigen wir interessante Stücke aus unserer Eiersammlung.“ Etwa 1.500 Eier finde man an Sträuchern und in Vitrinen. „B gibt es ein abwechslungsreiches Programm mit Konzerten, Lesungen und Vorträgen.“ Elke Birninger, die diese Ausstellung seit nunmehr 28 Jahren begleitet, verweist auf das beliebte Frühlingsliedersingen am Ostersonntag und die Auftritte von Chören und Blechbläsern an den Sonntagen zuvor.

„Es gibt wieder über 20 Stände im Haus, an denen Volkskünstler sitzen und Eier gestalten – umklöppeln, bemalen, bekleben und vieles andere“, sagt sie. Man glaube gar nicht, was sich die Leute alles einfallen lassen. So beteilige sich die Dresdnerin Hannelore Förster seit 15 Jahren an der Ausstellung, „und sie bringt jedes Mal völlig anders gestaltete Eier mit“. In diesem Jahr hat sie diese durchtrennt und dann mit einer speziellen Fadentechnik wieder verbunden und zudem beklebt. Übrigens: Erstmalig gibt es die werkelnden Volkskünstler wie auch Bastelangebote auch noch nach dem Osterfest. Die Schau komplett macht dann die Sonderausstellung mit den Eiern aus der Bukowina, das „C“ im Jägerhof.

Die Ausstellung im Museum Jägerhof ist geöffnet vom 21. März bis 12. April, Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr, Eintritt 5, ermäßigt 4 Euro

Aus dem Programm:

22. März, 15 Uhr: Kammermusikalische Betrachtungen zur Passionszeit;

28. März, 15 Uhr: Radebeuler Kammerchor;

29. März, 15 Uhr: Dresdner Blechbläser.

www.skd.museum

 

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