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Farbglasanschlag auf Landeszentrale – Morddrohung gegen Direktor Frank Richter

Am Montag eine Morddrohung gegen Frank Richter, vergangene Nacht ein Anschlag mit Steinen und Farbgläsern. Die Sächsische Landeszentrale für politische Bildung und deren Chef sind jetzt zu Angriffsobjekten von politische Extremisten geworden.

Die Morddrohung erreichte den Direktor der Landeszentrale am Montag per Mail. Ein Pegida-Anhänger habe darin geschildert, was ihm auf dem Heimweg von den Montags-Spaziergängen durch den Kopf gehe, so Richter gestern Abend bei der Veranstaltung „Wo Meinungsfreiheit aufhört und Volksverhetzung anfängt…“. Dann zitierte er folgenden Satz aus der Mail: „Ich hoffe, dass Sie sehr bald am eigenen Leib erfahren mögen, wie wenig ihr Leben wert ist.“ Ob Richter Anzeige erstatten wird, ist noch unklar. Er war wegen eines Trauerfalls im Bekanntenkreis heute für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

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Die sechs gefundenen Gläser waren mit roter und schwarzer Farbe gefüllt. Foto: SLpB

In der Nacht zum Donnerstag ist das Gebäude mit Farbgläsern und Steinen beworfen worden. Die sechs Gläser waren mit schwarzer und roter Farbe gefüllt. Die Spuren der Attacke kann man an Scheiben und Wänden sehen. Die Scheiben wurden stark beschädigt, hielten aber den Steinwürfen stand. Weil die Landeszentrale in der Schützenhofstraße eher abgelegen ist, hatte man sich bei der Sanierung für eine Schutzverglasung gegen Einbrecher entschieden, erklärte Thomas Platz, Sprecher der Landeszentrale. In Auswertung der Angriffe in der vergangenen Nacht werde nun auch eine Videoüberwachung geprüft. Ein erste Schätzung beziffert den Schaden am Haus mit rund 10.000 Euro.

Innenminister Markus Ulbig (CDU) hatte sich heute vormittag selbst ein Bild von dem nächtliche Angriff gemacht. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen.

Die Landeszentrale war in der Vergangenheit in die Kritik geraten, weil sie dem Pegida-Orga-Team ihre Räume für deren erste Pressekonferenz zur Verfügung gestellt hatte. Nachdem die menschenverachtenden Facebook-Kommentare von Pegida-Chef Bachmann bekannt geworden waren, hatte Richter jeden weiteren Kontakt abgelehnt. Unabhängig davon hat die Landeszentrale inzwischen eine Vielzahl von Veranstaltungen mit dem Ziel durchgeführt, Gegner und Anhänger von Pegida in einen sachlichen Dialog zu bringen.

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