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Kinder-Uni: Physikprofessor Daniel Huster erklärt den Alltag

Ende März war es wieder soweit. Punkt 17 Uhr öffneten sich die Türen des Audimax im Hörsaalzentrum an der Bergstraße für die nunmehr 11. Auflage der Kinderuniversität. Mehrere hundert 8- bis 12-Jährige stürmten den Hörsaal, suchten sich die besten Plätze oder kamen noch etwas schüchtern an der Hand der Eltern daher. Einige alte Hasen freuten sich, ihre Kumpels wiederzutreffen. Bis Juni werden sie insgesamt fünf Vorlesungen zu ganz unterschiedlichen akademischen Themen hören.

Die Dresdner Kinder-Universität ist ein Gemeinschaftsprojekt zwischen Technischer Universität Dresden und dem Deutschen Hygiene-Museum. Drei Veranstaltungen finden daher im Hörsaalzentrum der TU Dresden statt, zwei werden im Veranstaltungsraum des Deutschen Hygiene-Museums durchgeführt. „Die Kinder-Universität ist bei uns seit der ersten Auflage sehr beliebt und immer schnell ausgebucht“, freut sich Katharina Leiberg, Projektverantwortliche der Technischen Universität Dresden. „Wichtig ist uns, dass unter den fünf Referenten mindestens eine Professorin ist. Wir möchten besonders den Mädchen zeigen, dass auch für sie künftig naturwissenschaftliche oder technische Berufsfelder offen stehen.“

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Moderator Frank Schmidt eröffnet die Kinder-Uni. Dann stellt Charlotte sich und ihren Vater, den Physikprofessor vor. Foto: C. Trache

Die Auftaktvorlesung mit dem Titel „Wippen, schaukeln, rutschen – Physik auf dem Spielplatz“ hielt Daniel Huster, Professor am Institut für Biophysik der Universität Leipzig. Der 45-Jährige beteiligte sich das erste Mal an der Dresdner Kinder-Universität, hat aber bereits Erfahrungen beim Leipziger Pendant gesammelt. Bei seinen Experimenten assistiert ihm unter anderem seine eigene Tochter. Die 12-jährige Charlotte ist seit frühester Kindheit bei Veranstaltungen ihres Vaters dabei. Sie stellte ihn als Professor vor, der ohne Anzug und Krawatte ganz leger in seine Vorlesungen kommt und es prima versteht, sein Fachgebiet zu vermitteln.

Davon konnten sich auch die Eltern der Wissenschaftler von morgen überzeugen. Per Video wurde die Vorlesung in einem gesonderten Hörsaal übetragen. Viele der Eltern oder Großeltern machten von diesem Angebot Gebrauch und konnten sich phasenweise ebenso wie ihre Kinder über die originelle Art der Wissensvermittlung amüsieren. So war der Opa des zehnjährigen Maik ganz angetan von den Experimenten. Sein Enkel ist bereits das zweite Semester bei der Kinder-Universität dabei. Die Vorlesungen werden im Nachhinein ausgewertet. „Mein Enkel hat oft viele Fragen dazu, kommt jedes Mal ganz begeistert aus den Veranstaltungen“, freut sich der Senior. Die Mutter des elfjährigen Robin hat von Bekannten gehört, dass die Kinder-Uni gut sein soll. Zwei Kumpels aus seiner Klasse sind auch dabei. Für die Mutter des achtjährigen Laurin stand fest, dass auch er die Kinder-Uni besuchen darf. „Meinen beiden Großen (18 und 16 Jahre) haben gesagt, dass die Kinder-Uni cool war und dass der Kleine das unbedingt mitmachen soll“, erzählt sie in einer kleinen Schreibpause.

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Eltern, Großeltern und kleinere Geschwister verfolgen die Vorlesung in der Videoübertragung. Foto: C. Trache

Nicht nur sie machte sich Notizen zur Vorlesung. Manches Elternteil brachte gleich den Laptop mit, um die Vorlesung zu begleiten. Daniel Huster schaffte es anhand von Beispielen aus der Erlebniswelt der Kinder, die oft anspruchsvollen physikalischen Gesetze darzustellen. So klärte er die Frage, warum das mit dem Vater wippende Kind, immer oben in der Luft schwebt und unter welchen Bedingungen sich beide auf gleicher Höhe befinden. Bei vielen Experimenten trat der Professor selbst in Aktion und zeigte dabei, dass auch in jedem Erwachsenen ein Kind steckt. Locker und kurzweilig verging die Dreiviertelstunde wie im Flug. Viele begeisterte Kinder verließen am Ende das Hörsaalzentrum.

Unter ihnen die 10-jährige Aaliyah. Sie ist bereits das zweite Semester dabei und interessiert sich besonders für alles, was mit Physik zusammenhängt. Die weiteren Veranstaltungen finden am 14. April und 12. Mai im Hörsaalzentrum an der Bergstraße statt. Am 2. und 16. Juni geht es ins Deutsche Hygiene-Museum, wo die Vorlesungen aufgrund des kleineren Vortragsraumes in zwei Gruppen gehalten werden (16.15 bzw. 17.30 Uhr). „Wir möchten die Kinder für Museumsbesuche sensibilisieren. Daher hat auch ein Vorlesungsthema stets einen direkten Bezug zu einer unserer Ausstellungen“, so Odile Vassas, Projektverantwortliche vom Deutschen Hygiene – Museum. In diesem Jahr geht es dabei um das Thema „Freundschaft“. Die Abschlussveranstaltung gestaltet daher Ulrike Gräßel, Professorin für Soziologie an der Hochschule Zittau/Görlitz. Ihre Vorlesung trägt den Titel „Klara spielt mit Hanna, Kevin und Paul mit Jens … Über Mädchen- und Jungenfreundschaften“.

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