Zwei neue Schulen werden im Sommer 2018 an der Gehestraße in Pieschen öffnen. Etwa 1.800 Schülerinnen und Schüler werden sich dann auf dem sechs Hektar großen ehemaligen Bahngelände tummeln. In einer Austellung im Rathaus kann man noch bis Sonntag den Siegerentwurf für die künftige Gestaltung des Schulcampus mit der 145. Oberschule, dem Gymnasium Pieschen, Sporthallen und Freiflächen besichtigen. „Ein langer und aufwendiger Prozess der Standortwahl und der Suche nach der zukünftigen Gestaltung des neuen Schulcampus liegt hinter uns“, sagte Bürgermeister Winfried Lehmann bei der Präsentation der Wettbewerbspreisträger im Lichthof des Rathauses. Das Projekt werde einen Investitionsumfang von 62 Millionen Euro haben, die Mittel seien im Haushalt eingeplant.
28 Architekturbüros und Arbeitsgemeinschaften hatten sich an der europaweiten Ausschreibung beteiligt, 14 am Ende einen Entwurf abgeliefert. Den Planungsauftrag bekommt die Arbeitsgemeinschaft ppp Petersen Pörksen Partner aus Lübeck in Kooperation mit zwei Chemnitzer Ingenieurbüros. Trotz der Erfahrung mit 40 deutschlandweit geplanten Schulen war der Standort in Pieschen eine besondere Herausforderung, meinte Projektleiter Carsten Burghardt. „Wir mussten nicht nur einen Schulneubau, sondern ein komplexes Stadtquartier entwickeln“, erläuterte er. Grünanlagen, Eidechsenhabitat, die alte Wartungshalle und das Backsteingebäude – am Ende sollte die gesamte Brache ein neues Gesicht bekommen. Frank Walther, CDU-Ortsbeirat, findet den Siegerentwurf sehr gelungen. „Eine negativ besetzte Gegend wird mit dem Bauvorhaben enorm aufgewertet“, sagte er am Rande der Ausstellungseröffnung.
Der Siegerentwurf sieht den Bau von zwei eigenständigen dreigeschossigen Schulbauten vor. Diese werden von einem Kopplungsglied miteinander verbunden. Dort wird die Mensa angesiedelt, mit Sitzplätzen auf zwei Etagen – in der oberen auf einer Galerie. Auch ein Aula für beide Schulen findet hier Platz. Zum Gymnasium gehören eine Dreifelder-Sporthalle, die mit einer Einfeld-Sporthalle kombiniert werden kann. Dann entsteht ein großer Verbund, in dem rund 1.500 Plätze zur Verfügung stehen für große Events. Die Einfeldhalle ist zudem mit weiteren Etagen überbaut. Die Oberschule bekommt eine eigene Dreifelderhalle. Zusammen mit den Außenplätzen sollen die Sportanlagen künftig auch vielen Vereinen zur Verfügung stehen.
Noch in diesem Jahr werden Artenschutzspezialisten entlang der Bahnlinie ein Zauneidechsen-Habitat einrichten. Auch Archäologen nehmen das Gelände noch unter die Lupe. Im Juli 2016 ist der Start der Bauarbeiten geplant – 28 Monate später der Einzug der Lehrer und Schüler.
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