Simone Kilz ist seit ihrem vierten Lebensjahr mit dem Rollkunstlauf verbunden. „Eigentlich habe ich von einer Zukunft als Eiskunstläuferin geträumt, wurde aber damals nicht aufgenommen. Meine Mutter wusste, dass beim Rollkunstlauf Nachwuchs gesucht wird. Weil es dem Eiskunstlaufen sehr ähnlich ist, wollte sie mich damit etwas trösten“, erzählt die 45-Jährige. Aus dem Trost ist eine Leidenschaft geworden. Bis ins Erwachsenenalter war Simone Kilz im Postsportverein Dresden aktiv und nahm auch an Süddeutschen und Deutschen Meisterschaften teil. Auch wenn die ganz großen Erfolge ausblieben, ging der Spaß am Rollschuhlaufen nicht verloren.
Mit Ganztagsangeboten in der Schule ging es los
Schon vor etwa zwanzig Jahren fing die Grundschullehrerin an, Rollkunstlauf als Ganztagsangebot in ihrer 139. Grundschule anzubieten. „Die Kinder waren mit Begeisterung bei der Sache und wollten auch nach der vierten Klasse weiter diesen Sport betreiben“, erzählt die engagierte Rollkunstläuferin, die sich auch für Aerobic und Steppdance interessiert und Keyboard spielt, wenn es die Zeit erlaubt. Das Interesse der Kinder brachte sie auf die Idee, einen Sportverein zu suchen. Und so gründete sie im November 1999 eine eigene Rollkunstlaufabteilung beim Sportverein Dresden-Mitte 1950 e.V.. Mittlerweile ist sie dort Abteilungsleiterin und eine von derzeit fünf Trainern.
Rund 80 Vereinsmitglieder, überwiegend Kinder und Jugendliche, lernen unter den Fittichen von Simone Kilz das Rollkunstlauf-Einmaleins. Zwei bis vier Mal pro Woche trainieren die jungen Sportler, bereiten sich auf Solotanzauftritte vor und studieren, ähnlich wie beim Eiskunstlauf, Pflicht- und Kürprogramme ein. „Im Alter von fünf bis sieben Jahren ist es am günstigsten mit dem Rollkunstlaufen zu beginnen“, erklärt Simone Kilz. Sie mag die Vielfalt und Schönheit des Sports mit seinen athletischen und künstlerischen Elementen. Seit mehreren Jahren richtet der Verein in der Herbstzeit den internationalen Kürpokal aus. „Dieser Wettkampf wird immer beliebter. Rollkunstläufer aus ganz Deutschland kommen hierher. Auch aus dem estnischen Tallinn haben wir Sportler bei uns bebegrüßt“, erzählt die Abteilungschefin.
Dornröschen auf Rollen
Jedes Jahr stellt sie mit ihrer Truppe ein Weihnachtsmärchen auf die Rollen. In diesem Jahr steht Dornröschen auf dem Programm, dass Anfang Dezember in der Dresdner Margon-Arena sowie in der Radebeuler Lößnitz-Sporthalle zur Aufführung kommt. 2011 wurde die Jugendshow-Gruppe „Dresden City Skating Pearls“ ins Leben gerufen. Im März dieses Jahres erkämpfte die Gruppe mit ihrem neuen Programm „Savanna“ bei den Deutschen Meisterschaften Rang zwei und wurde für den internationalen Showgruppen-Wettkampf am 6. und 7. Juni in Südfrankreich nominiert. Das ist immerhin schon die vierte Nominierung. Die Reise nach Frankreich mit insgesamt 16 Personen ist mit einigen Kosten verbunden. Fahrtkosten und Übernachtung wollen finanziert sein. „Unser Verein unterstützt diese Wettkampfreise, kann aber nicht die gesamten Kosten übernehmen. Um den Eigenanteil der Jugendlichen etwas zu senken, sind wir derzeit noch auf Sponsorensuche“, erklärt Simone Kilz. Vielleicht finden sich ein oder mehrere Unterstützer, die zum Beispiel die Kosten für die Fahrzeugmiete der beiden Kleinbusse oder für das Benzin übernehmen. Bei geeigneten Flächen revanchiert sich der Verein mit kleinen Showauftritten in der Firma oder bei Firmenfeiern.
Das könnte Sie auch interessieren …
Mitmachaktionen zum Thema Balance und Geschicklichkeit standen im Mittelpunkt des Sport- und Familientages der Dresdner >>>
Die neue Brücke über den Nesselgrundweg in Klotzsche soll Ende März in Betrieb gehen. Darum wird die Eisenbahnstrecke >>>
Zwei neue Zimmer für Eltern krebskranker Kinder hat der Verein Sonnenstrahl in der gleichnamigen Villa eingerichtet. >>>
„Stiehl wenig – und du kommst ins Gefängnis. Stiehl viel – und du machst Karriere.“ Das ist das Patentrezept des Paten. Doch >>>