„Musikalisches Fremdgehen“ nennt Gunther Emmerlich das, was er da mit den anderen Musikern als „Semper House Band“ auf die Bühne bringt. Schließlich treten die „alten Knaben“, wie der prominente Banjospieler und Bass die Bandmitglieder und sich gern nennt, mit ihrer „Oldtime-Musik“ im Frack auf. „Ich freu mich sehr drauf“, so Emmerlich zu der bereits ausverkauften Jazz Gala am 14. Mai in der Semperoper. „Auch, weil wir mal wieder im namensgebenden Haus auftreten.“
Nicht so festgelegt
Dreißig Jahre gibt es die „Semper House Band“ jetzt und über die Hälfte der Musiker sind von Anfang an dabei. Zur Jazz-Gala werden sie Adaptionen aus der großen Bandbreite klassischer Musik zum Besten geben. „Der Vorteil: Es gibt diese in den unterschiedlichsten Variationen.“ Deshalb könne man durchaus neugierig sein, auch bei bekannten Stücken. Das Programm? „Das entsteht vor Ort“, sagt der Semper-House-Frontmann. „Jazz ist ohnehin nicht so etwas Festgelegtes – warum sollte es das Programm dann sein?“, fragt er und beschwichtigt: „Ein Geländer wird es natürlich geben, aber der Weg selbst ist noch unbekannt.“ Wer das Geländer noch etwas genauer beschrieben haben will, dem antwortet der 70-Jährige: „Wir spielen das, was uns auszeichnet und das, was das Publikum gern hören möchte.“ Staatstragende Reden würden zur Gala nicht gehalten, stattdessen „frei Schnauze musiziert“.
„Die Welt und ich“
Doch auch wenn das Programm nicht starr festgelegt ist: Im Gepäck hat die Band mindestens doppelt so viele Titel, wie überhaupt gespielt werden können. Geprobt wird in Gunter Emmerlichs Garage in Loschwitz. „Wir sind garage-players“, scherzt der Mann, der neben Dixieland und Swing noch vieles andere in petto hat – beispielsweise Programme mit den Soprannistinnen Deborah Sasson und Eva Lind wie auch das neue mit der Michael-Fuchs-Band und dem selbstbewussten Titel „Die Welt und ich – 70 Jahre Emmerlich“ sowie eine musikalische Lesung mit dem Dresdner Swing-Quartett. Gerade schreibt er an seinem dritten Buch und freut sich auf das Sommerfest mit den Nachbarn. „Da feiern wir unser 30-jähriges Jubiläum im Zusammenhang mit dem 5. Straßenfest.“ Es sei immer wieder eine wunderbare und ungezwungene Atmosphäre. „Jeder bringt was fürs Buffet mit; etwas, was ihm mindestens schon zwei Mal gut gelungen ist.“ Musiziert werde je nach Stimmung. Interessant sei die nachbarschaftliche Mischung, „aus den unterschiedlichsten Berufen und sozialen Schichten“.
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