Neue Wege bei der Finanzierung des Projektes MusiKids will das Heinrich-Schütz-Konservatorium als Träger suchen. Bis 2017 fördert die Schweizer Drosos-Stiftung die frühmusikalische Bildung von etwa eintausend Kindern aus Kitas, Grundschulen und Förderschulen. Musiklehrer des HSKD und Orchestermusiker gehen dorthin in Dresden, wo es kaum Angebote von Musikschulen gibt, wo Musiklehrer in Schulen fehlen, wo Kinder lernen, deren Eltern den Musikschulunterricht nicht zahlen können, in sozial schwache Stadtviertel. „Wir unterstützen das Projekt jetzt seit vier Jahren und sind bis 2017 noch dabei“, erklärte Thomas Villmow, Deutschland-Verantwortlicher der Stiftung. Jährlich bis zu 180.000 Euro sind notwendig, um die Honorare für Lehrer und für die Anschaffung von Instrumenten zu stemmen. Kindgerechte Gitarren, Trompeten, Fagotte oder Geigen und Percussion-Instrumente werden so finanziert.
Das Ergebnis der Mühen von Lehrern und Kindern wird einmal im Jahr in einem Konzert gezeigt. Am Montag gaben 250 Jungmusiker im Rundkino ihr erster Konzert und spielten die „Pinguin-Parade“ und „Unsere Katz heißt Mohrle“. Besonders groß war die Herausforderung, wenn wie beim „Tanz der wilden Pferde“ Kinder aus vier verschiedenen Schulen erstmals gemeinsam musizieren. Dafür gab es eine Generalprobe und dann das Konzert, zu dem Eltern und Verwandte mit einladen waren. „Es ist etwas ganz Besonderes, zu sehen, wie die Kinder hochkonzentriert in ihr Instrument vertieft sind und alles ringsum vergessen“, schildert Roderich Kreile seine Eindrücke. Der Kreuzkantor ist MusiKids-Schirmherr.
In den Unterrichtsstunden im Musikids-Projekt lernen die Kindern nicht nur den Umgang mit einem Musikinstrument. „Sie lernen auch, in der Gruppe zu arbeiten, im Team zu agieren. Das ist kein rein musikalisches Vermittlungsprogramm“, sagt Villmow. Hier werden auch andere Beziehungen geknüpft, ergänzt Kati Kasper, HSKD-Geschäftsführerin. So hätten sich Eltern erstmals für eine Elternversammlung interessiert, weil es um die Teilnahme am MusiKids-Projekt ging.
Zu den neun Kindertagsstätten, sieben Grundschulen und zwei Förderschulen sollen im kommenden Unterrichtsjahr die 102. und 135. Grundschule hinzu kommen. Wir haben uns zwei Schulen mit Kindern aus vielen verschiedenen Ländern gesucht, an denen Deutsch als Zweitsprache unterrichtet wird, sagt Kaspar. Um den freiwilligen Musikunterricht hier bezahlen zu können, wird erstmals über eine Spendenplattform Geld eingesammelt. 7.200 Euro pro Jahr und Schule werden benötigt, damit Kinder aus drei ersten Klassen mitmachen können. Gesammelt wird das Geld auf startnext.de, einer Dresdner Crowdfunding-Plattform, über die bereits mehr als 2.500 Vorhaben erfolgreich finanziert wurden.
Wir müssen uns auf alternative Finanzierungsformen vorbereiten, meint Geschäftsführerin Kaspar. Mit dem Crowdfunding wird nun ein für das Konservatorium völlig neuer Weg beschritten. Aber auch um Patenschaften und Landesmittel werde weiter geworben, so Kaspar, damit die eintausend MusiKids langfristig auf Gitarren, Flöten und Percussions spielen können.
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