Bis morgen 24 Uhr können die sechs Bewerber für die OB-Wahl ihren Rückzug vor dem zweiten Wahlgang erklären. Bisher hat nur die CDU ihren Wahlvorschlag – Markus Ulbig – „rechtswirksam zurückgenommen“. Dafür ist eine gemeinsame schriftliche Erklärung der beiden Vertrauenspersonen des Wahlvorschlags gegenüber der Vorsitzenden des Gemeindewahlausschusses erforderlich. Der Ausschuss hat heute das vorläufige Ergebnis des ersten Wahlgangs bestätigt.
Zuvor prüfte der Gemeindewahlausschuss strittige Stimmzettel. Dabei konnten sich die sechs Ausschussmitglieder und Vorsitzende Ingrid van Kaldenkerken vom Einfallsreichtum der Wähler noch einmal ein Bild machen. Auf einem Stimmzettel war der gesamte Vorschlag – Tatjana Festerling – noch einmal mit rotem Stift eingerahmt und mit einem Smiley versehen. Alle anderen Vorschläge auf dem Zettel waren mit Kugelschreiber durchgestrichen. Neben dem Wahlvorschlag für Eva-Maria Stange hatte ein Wähler kommentiert „Eine Frau muss ran“. Nicht jeder Wähler fand es für notwendig, sein Kreuz in den dafür vorgesehenen Kreis zu setzen. Gern wurde das Kreuz auch direkt beim Namen oder der Partei gemacht. Andere wiederum strichen die fünf Vorschläge durch, die ihnen nicht passten und ließen nur ihren Favoriten unversehrt. Auf ein Kreuz wurde dabei völlig verzichtet. Ein Wähler machte sein Kreuz und schrieb in alle anderen Kreise ein „Nein“. So entschieden die Ausschussmitglieder nach einer gründlichen Begutachtung der Stimmzettel in sechs Fällen zugunsten von Tatjana Festerling, in einem Fall wurde eine Stimme für ungültig befunden. Bei den anderen Bewerbern gab es weniger Korrekturen – auch hier zugunsten der Gültigkeit. Auf die Reihenfolge im Wahlergebnis hatten die Entscheidungen des Gemeindewahlaussschusses keinen Einfluss. Dafür waren die Abstände zwischen den Kandidaten zu groß.