„Dear Edward, I have a dream, that you will someday come back to your homeland as a free man.“ Viele derartige Wünsche erreichten den amerikanischen Whistleblower zu seinem 32. Geburtstag gestern in seinem Exil in Russland. In Dresden wurde die Wünsche mit der Einweihung eines Edward-Snowden-Platzes verbunden. Eine deutschlandweit einmalige Aktion. Markwart Faussner, Miteigentümer des Grundstückes, will gemeinsam mit zwei weiteren Initiatoren den mutigen Einsatz von Whistleblowern weltweit und auch in Deutschland würdigen sowie für mehr Zivilcourage werben.
„Edward Snowden, Gallionsfigur aller Whistleblower weltweit, hat viel riskiert. Ohne Rücksicht auf seine eigene Person brachte er folgenschwere Wahrheiten ans Licht und bezahlte damit mit dem abrupten Ende seines bisherigen Lebens in Wohlstand und Sicherheit. Heute muss er fern von Heimat und Familie seinen Geburtstag feiern“, sagte Faussner gestern bei der feierlichen Platztaufe. Whistleblower seien enorm wichtig für eine funktionierende demokratische Gesellschaft. Man müsse etwas tun, sonst bleibe alles immer nur Stammtischgerede, so Faussner vor den etwa 150 Teilnehmer an der Snowden-Ehrung.
„Wir brauchen mehr Leute, die ihrem Gewissen folgen und nicht nur opportunistisch in der sicheren zweiten Reihe bleiben. Deshalb setzen wir hier ein Zeichen und taufen diesen Platz in Edward-Snowden-Platz“, sagte Faussner und forderte für Deutschland einen längst überfälligen gesetzlichen Schutz für Whistleblower.
Der kleine Platz befindet sich auf einem privaten Grundstück unweit des Albertplatzes auf dem Gelände Bautzner Straße 6. Die Namensgebung sei mit dem deutschen Anwalt von Edward Snowden, dem in Berlin tätigen Menschrechtsaktivisten und Experten für internationales Strafrecht Wolfgang Kaleck abgesprochen, betonen die Initiatoren. „Wir haben über den Anwalt einen Brief an Snowden nach Moskau geschickt und werden sicher auch eine Antwort erhalten“, erklärte Matthias Wolf, einer der Mitinitiatoren.
Am Fuß des Namensschildes wurde eine Kassette in den Boden eingelassen. Darin wurden anonyme oder namentliche Statements und politische Wünsche der Besucher gesammelt. Postkarten, auf denen an weitere Wistleblower erinnert wird, gingen mit zahlreichen Luftballons auf die Reise.
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